Aktualisiert am 31. Januar 2024
Die Finanzmärkte bieten viele Möglichkeiten für diejenigen, die sich dafür interessieren, und es gibt viele Ansätze zur praktischen Umsetzung, die häufigsten sind das Handeln und das Investieren. Jeder, der den Handel ernst nimmt, muss die Antwort auf die Frage „Was ist das Handelsgeschäft?“ kennen und erklären können, wie es funktioniert. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Vor- und Nachteile von Handel und Investments sowie über ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Was ist das Handelsgeschäft?
Kurz gesagt geht es beim Handeln um den Kauf und Verkauf von Wertpapieren (z. B. Aktien, Währungen, Rohstoffe, Kryptowährungen usw.) mit der Absicht, auf die Differenz zwischen dem Kauf- und dem Verkaufspreis zu spekulieren. Grundsätzlich streben Händler danach, günstig zu kaufen und teurer zu verkaufen. Handelsgeschäfte werden normalerweise in kurzen Zeitrahmen ausgeführt, im Gegensatz zur Herangehensweise „Kaufen und Halten“ von Anlegern.
Bei der Marktanalyse bevorzugen Händler häufig die technische Analyse und nicht die fundamentale Betrachtung, da die technische Analyse mehr kurzfristige Hinweise und manchmal auch mehr Genauigkeit bietet. Händler verwenden Indikatoren und andere technische Analysewerkzeuge, um potenzielle Einstiegsmöglichkeiten aufzuspüren und Durchbrüche und Pullbacks zu erkennen.
Einer der beliebtesten Handelsansätze ist die Intraday-Methode, bei der Geschäfte innerhalb desselben Tages oder sogar innerhalb von Minuten oder Sekunden eröffnet und geschlossen werden. Händler, die das Daytrading als Hauptansatz wählen, müssen schnell, aufmerksam und präzise agieren. Diese Methode kann zu schnellen Ergebnissen führen, da die Geschäfte am selben Tag eröffnet und geschlossen werden, ist aber aufgrund der Volatilität der Vermögenswerte auch riskant. Es gibt verschiedene Möglichkeiten des Intraday-Handels: Scalping, Breakout und Reversal Trading.
Scalping
Scalping ermöglicht es den Händlern, auf kleinste Kursänderungen eines Vermögenswerts zu spekulieren. Bei dieser Herangehensweise tätigen die Händler in der Regel zahlreiche kurzfristige Geschäfte im Zeitrahmen von 1-5 Minuten. Sie investieren nur kleine Beträge und rechnen damit, dass sie über eine Reihe von Geschäften positive Erträge erzielen, anstatt einen einzigen großen Handel zu tätigen. Dieser Ansatz eignet sich für Händler, die das Handeln in hoher Geschwindigkeit bevorzugen, schnell Ergebnisse sehen möchten und eine hohe Risikotoleranz haben.
Breakout-Handel
Breakout-Händler verlassen sich auf die Unterstützungs- und Widerstandslinien für Ein- und Ausstiegssignale. Dieser Ansatz basiert auf der Vorstellung, dass der Trend stark ist und sich in dieselbe Richtung fortsetzen könnte, wenn der Kurs eines Vermögenswerts den Unterstützungs- oder Widerstandsbereich erreicht und durchbricht. Wenn der Kurs die Widerstandslinie durchbricht, können die Händler normalerweise kaufen, und wenn der Kurs die Unterstützungslinie durchbricht, können sie verkaufen.
Umkehransatz
Eine weitere Methode, die sich auf die Unterstützungs- und Widerstandslinien stützt, ist der Umkehransatz. Die Händler suchen dabei nach Bedingungen, unter denen der Kurs vom Unterstützungs- oder Widerstandsniveau abprallt und sich umkehrt. Dies könnte ein Signal sein, entsprechend eine Kauf- bzw. Verkaufsposition zu eröffnen. Solche kurzfristigen Umkehren sind besonders für Intraday-Händler nützlich.
Pros und Contras des Handels
Es gibt viele Methoden, die beim Handel angewandt werden können, und alle haben ihre Vor- und Nachteile. Sie zu verstehen, kann dem Einzelnen helfen, zu entscheiden, ob der Handel zu ihm passt oder nicht.
Einige der Vorteile des Handels gegenüber langfristigen Investitionen sind kurze Zeiträume, niedrigere Investitionskosten und möglicherweise mehr Einstiegsmöglichkeiten. Der Handel wird von denjenigen bevorzugt, die nicht über große Geldsummen verfügen, die sie investieren können. Er bietet auch höhere Flexibilität: die Möglichkeit, mit verschiedenen Vermögenswerten gleichzeitig zu handeln, ohne sich auf bestimmte Anlagen festlegen zu müssen. Handel ist praktisch das Gegenteil von „alles auf eine Karte setzen“.
Allerdings hat der Handel auch Nachteile. Der Handel ist risikoreich, daher werden ein gutes Geldmanagement und Risikotoleranz benötigt. Er erfordert gute technische Analysen und schnelle Entscheidungsfindungen, um Chancen zu erkennen. Ein weiterer Nachteil für manche Händler ist der mögliche hohe Zeitaufwand — er erfordert viel Anstrengung und genaue Beobachtung der Marktbedingungen.
Wenn Sie mehr über Handel und Investitionen erfahren möchten, sehen Sie sich dieses Erklärvideo an.
Investieren
Anleger haben dasselbe Ziel wie Händler: Sie spekulieren auf die Differenz zwischen dem Kauf- und dem Verkaufspreis eines Vermögenswerts. Anleger engagieren sich jedoch in längeren Zeiträumen — ein Anleger kann eine Aktie kaufen und sie über einen längeren Zeitraum halten (einen Monat, mehrere Monate oder sogar mehrere Jahre). Es sei darauf hingewiesen, dass Anleger in der Regel Käufer sind, während Händler sowohl Kauf- als auch Verkaufspositionen handeln können.
Normalerweise konzentrieren sich Anleger auf fundamentale Daten, da diese für die langfristige Perspektive eine wichtige Rolle spielen. Sie neigen dazu, Vermögenswerte mit langfristigem Potenzial zu bevorzugen und sind bereit, über kurzfristige Verluste hinwegzusehen — etwas, das ein Händler nicht tun wird. Während Händler manchmal auf der Basis aktueller Nachrichten agieren, legen Anleger Wert auf solide Kennziffern und nicht auf kurzfristige Sensationen. Investieren ist auch mit einem größeren Startkapital verbunden, da die Entwicklung eines gut diversifizierten Portfolios recht teuer sein kann. Die geschickte Auswahl der Vermögenswerte des Portfolios kann sich positiv auf die Zukunft auswirken, aber dieser Ansatz ist nicht für jedermann leicht zugänglich und birgt viele Risiken.
Pros und Contras des Investierens
Einer der Hauptvorteile langfristiger Investitionen ist die Möglichkeit eines besseren Risikomanagements. Anleger schließen weniger Geschäfte ab als Händler und setzen keine Hebel ein. Sie wenden auch mehr Zeit für die Diversifizierung ihres Portfolios auf. Auch kurzfristige Rückschläge beeinträchtigen die Anlagen nur selten, da die Anleger ihre Wertpapiere über mehrere Monate oder Jahre halten. Dennoch ist das Investieren keineswegs sicherer als der Handel, denn auch dabei ist das eigene Kapital einem Risiko ausgesetzt.
Ein weiterer möglicher Vorteil des Investierens besteht darin, dass es zumindest im Vergleich zum Handel weniger aufwändig zu handhaben ist. Anleger verbringen viel Zeit damit, über ihren nächsten Kauf nachzudenken, und sobald er abgeschlossen ist, behalten sie das Wertpapier, bis es an der Zeit ist, es zu verkaufen, sie tätigen nicht Dutzende oder Hunderte von Transaktionen an einem Tag.
Zu den Nachteilen dieser Herangehensweise an den Markt gehören die höheren Kosten — der Kauf von Aktien oder anderen teuren Vermögenswerten erfordert einen hohen Kapitaleinsatz, der nicht für jeden ohne weiteres verfügbar ist. Ein weiterer Nachteil ist der Zeitrahmen — Investitionen erfordern viel Geduld und die möglichen Erträge hängen stark vom Startkapital ab.
Zusammenfassung
Um die Frage „Was ist das Handelsgeschäft?“ zu beantworten, ist es wichtig, den Unterschied zwischen Handeln und Investieren zu verstehen. Es ist zwar nicht ungewöhnlich, dass Anleger gelegentlich in kurzfristigen Zeiträume handeln und Händler gelegentlich langfristig investieren, aber im Allgemeinen sind diese beiden Ansätze entgegengesetzt ausgerichtet. Jeder Ansatz hat seine Vor- und Nachteile, und jeder kann den von ihm bevorzugten Ansatz wählen oder die beiden kombinieren.