Kursumkehren sind ein natürlicher Bestandteil des Marktgeschehens, und zu wissen, wie man diese erkennt, ist aus vielen Gründen von großer Bedeutung. Das Ignorieren einer Trendverschiebung kann das Risiko erhöhen: ein Geschäft, das in eine bestimmte Richtung eröffnet wurde, kann tiefer und tiefer in die Verlustzone rutschen, wenn sich der Kurs umkehrt. Betrachten wir deshalb, was Trendumkehren sind, wie sie sich bilden und wie man damit umgeht.
Was ist eine Umkehr?
Eine Kursumkehr ist eine Änderung der Richtung des Kurses. Im Normalfall basiert sie auf der allgemeinen Kursbewegung und nicht auf einem kurzen Zeitintervall (wie 1-2 Kerzen). Steigt der Kurs, kann eine Umkehr nach unten folgen. Entsprechend kann ein Abwärtstrend von einer Umkehr nach oben abgelöst werden.
Wichtig ist zu verstehen, dass diese Umkehren gewöhnlich zu größeren Veränderungen der Kursbewegung gehören, bei denen der Kurs seinen Trend ändert. Kleinere Kursänderungen werden Pullbacks (engl. für Rückzug) genannt.
Der Unterschied liegt darin, dass sich Pullbacks nicht zu einem Trend entwickeln – nach einem kurzen Pullback bewegt sich der Kurs weiter in der ursprünglichen Richtung.
Wie erkennt man eine Trendumkehr?
Bei der Suche danach ist es notwendig, den Zeitrahmen des Kursdiagramms zu berücksichtigen. Unterschiedliche Zeitrahmen sind von Bedeutung für verschiedene Typen von Händlern – ein Daytrader wird sicherlich eher einen 24-Stunden-Chart prüfen, während ein 7-Tages-Chart für einen Langzeit-Händler von größerem Wert ist.
Auf einem Kursdiagramm für einen größeren Zeitrahmen (z.B. 7 Tage) werden weniger Pullbacks auftreten, auf einem Kursdiagramm für ein kürzeres Intervall (z.B. 24 Stunden) kann der Kurs häufig kleinere Auf- und Abwärtsbewegungen und Richtungsänderungen zeigen. Aus der Sicht einer Woche beeinflussen diese Änderungen aber keinesfalls die allgemeine Kursrichtung.
Hier ein Beispiel eines 7-Tages-Charts für AUD/JPY mit einem klaren Aufwärtstrend:
Auf dem Tagesdiagramm für diesen Wert gibt es dennoch viele Pullbacks abwärts:
Die Auswahl des Zeitrahmens und des Handelsstils ist wichtig für die Priorisierung und Planung der Schritte einer Handelsstrategie. Sie ermöglicht dem Händler die Entscheidung, ob er sich auf Pullbacks oder Kursumkehren konzentriert.
Wie handelt man Trendumkehren?
Der Handel auf Trendumkehren beinhaltet die Analyse der Marktbewegungen und Vorhersagen möglicher zukünftiger Entwicklungen.
Beginnt der Kurs, sich zu drehen, dann ist es schwierig vorherzusagen, ob es eine Umkehr oder nur ein Pullback ist. Deshalb tendieren Händler beispielsweise häufig dazu, ein Geschäft zu schließen, bevor sich die Umkehr ausprägt, um ihre Verluste zu kontrollieren.
Um eine Umkehr aufzuspüren, lassen sich technische Indikatoren oder deren Kombinationen verwenden. Für diesen Zweck können Oszillatoren nützlich sein, wie der Stochastik oder der RSI. Oszillatoren bestimmen die Überkauft- und Überverkauft-Niveaus eines Vermögenswertes, und normalerweise wird davon ausgegangen, dass ein Kurs beim Erreichen eines dieser Niveaus seine Richtung ändert.
Die Oszillatoren können mit trendfolgenden Indikatoren kombiniert werden, wie gleitenden Durchschnitten oder dem parabolischen SAR. Ein weiterer hilfreicher Indikator ist die Ichimoku-Cloud. Sie dient unter anderem dazu, Umkehrpunkte auf einem Chart zu bestimmen, und kann deshalb alleine oder zusammen mit anderen Indikatoren in eine Handelsstrategie integriert werden.
Die Handelsplattform IQ Option bietet außerdem diverse grafische Werkzeuge wie Trendlinien und das Fibonacci Retracement, die ebenfalls für die Messung genutzt werden können, wie weit ein Pullback reicht.
Zusammenfassung
Das Aufspüren von Trendumkehren ist von großer Bedeutung für einen Händler und es gibt viele Werkzeuge, die dafür eingesetzt werden können. Versuchen Sie nun, Ihr frisch erworbenes Wissen in Ihrem täglichen Handelsgeschäft anzuwenden.