Die diesjährigen Präsidentschaftswahlen in den USA waren von vielen Sorgen begleitet und dies spiegelt sich deutlich in den Märkten wider. Die grassierende Pandemie führte zu einer massiven Steigerung der Briefwähler und viele Amerikaner wählten bereits weit vor dem eigentlichen Termin. Abhängig vom jeweiligen Bundesstaat war die Briefwahl bereits Wochen früher möglich. Die Auszählung aller Stimmen führte dazu, dass das Ergebnis noch einige Tage nach dem offiziellen Wahltag, dem 3. November, bis zum vergangenen Wochenende nicht klar war.
Das Ergebnis
Nach den Wahlbestimmungen in den USA muss ein Kandidat 270 Wahlmännerstimmen für sich erzielen, um zu gewinnen. Im vorläufigen Ergebnis der Wahl gewann Joe Biden mit 290 Stimmen. Die endgültigen Resultate werden am 14. Dezember veröffentlicht, wenn die Mitglieder des Wahlmännergremiums ihre Stimmen abgegeben haben. Darüber hinaus hat Donald Trump, der amtierende Präsident der USA, die Wahlergebnisse angezweifelt und juristische Auseinandersetzungen darüber begonnen sowie für Neuauszählungen plädiert.
Die Märkte
Obwohl die endgültige Entscheidung noch nicht gefallen ist, haben die Märkte bereits auf Bidens vorläufigen Sieg reagiert. Der Kurs des US-Dollars stieg stark, und globale Aktienwerte erreichten neue Hochs angesichts der Erwartungen auf eine veränderte US-Außenpolitik: man hofft auf eine weniger konfliktreiche Ausrichtung des Handels, da Joe Biden anscheinend die Beziehungen zu Europa und China wieder verbessern möchte. Wegen der am Montag veröffentlichten Nachricht über die Effektivität des vom Pharmagiganten Pfizer entwickelten Corona-Impfstoffs setzt sich auch der Höhenflug europäischer Aktien überwiegend fort.
Auch Rohöl scheint anzuziehen, wobei die Marktvolatilität sich fortsetzen dürfte, solange die Wahlergebnisse noch nicht endgültig sind.
Was heißt das für den Handel?
Von Unsicherheit geprägte Zeiten lassen die Märkte stärker schwanken und erzeugen mehr Gelegenheiten für Händler, was sowohl für kurzfristige als auch für langfristige Geschäfte Vorteile bringen kann. Das erhöht aber auch das mit dem Börsengeschäft verbundene Risiko, da die Märkte schwerer vorhersehbar sind. Aktien- und Devisenhändler sollten die Marktnachrichten verfolgen, um ihre Strategie schnell anpassen zu können, falls ein Vermögenswert sich ungünstig entwickelt. Zur Evaluierung der Entwicklung eines Wertes können Händler auch technische Indikatoren einsetzen.
Wichtig wie zu jeder Zeit ist es, unbedingt Strategien zum Risikomanagement zu nutzen. Sich Grenzen für Investments zu setzen und ein enges Stop-Loss zu halten ermöglicht es Händlern, ihr Kapital zu kontrollieren und die Risiken zu minimieren.