Die Investorenlegende hat mit seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway in Q2 2017 deutlich weniger verdient. Verglichen mit dem Vorjahreswert fiel der Überschuss um 15 % auf 4,3 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Freitag nach US-Börsenschluss mitteilte. Das operative Ergebnis fiel um elf Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar. Bereits im Vorquartal war der Gewinn erheblich geschrumpft. Schwierigkeiten gab es im Versicherungsgeschäft von Berkshire Hathaway, einer wichtigen Stütze in Buffetts Imperium. Zudem lieferte die Investmentsparte deutlich schlechtere Ergebnisse.
Analysten hatten mehr Gewinn erwartet, die Aktie verzeichnete nachbörslich Verluste. Im bisherigen Jahresverlauf hat der Kurs allerdings um elf Prozent zugelegt, erst vor der Zahlenvorlage war ein neues Rekordhoch markiert worden. Die Anteilsscheine von Berkshire Hathaway sind schon lange mit großem Abstand die teuersten Aktien der Welt. Für die begehrten „Class A“-Papiere, von denen Buffett selbst knapp 37 Prozent hält, müssen Anleger aktuell 270 000 Dollar ausgeben. Bereits seit Mitte der 90er-Jahre werden sie im fünfstelligen Bereich gehandelt.
Es gibt allerdings auch günstigere „Class B“-Aktien, die jedoch auch deutlich geringere Stimmrechte haben. Sie kosteten zuletzt rund 180 Dollar, was ebenfalls einem Allzeithoch entspricht. Damit ist Berkshire Hathaway mit mehr 440 Milliarden Dollar bewertet – eine höhere Marktkapitalisierung haben derzeit nur die Tech-Riesen Apple, Alphabet, Microsoft, Facebook und Amazon.
Zu Berkshire Hathaway gehören über 80 Firmen – von Versicherern, Einzelhandelsgrößen und Autohäusern bis hin zu Zeitungen und einer Frachteisenbahn. Zudem hält Buffetts Konglomerat große Aktienanteile an diversen börsennotierten Konzernen wie Apple, Coca-Cola, Goldman Sachs oder Kraft Heinz. Der 86-jährige Starinvestor, der wegen seiner seines Riechers für lukrative Geschäfte das „Orakel von Omaha“ genannt wird, führt die Gesellschaft seit über 50 Jahren.
VW und Skandale – kein Ende in Sicht
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat laut Bild am Sonntag seine Regierungserklärung vom 13. Oktober 2015 zur Abgas-Affäre vom VW-Konzern umschreiben lassen. „Problematische Passagen“ seien gestrichen und „positivere Formulierungen“ eingefügt worden.
Anders als Weil in einem Interview mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ behauptet habe – habe es sich nicht nur um eine „Prüfung auf rechtliche Belange und Richtigkeit der genannten Fakten“ gehandelt, so die Zeitung. „Das war kein Faktencheck, wir haben die Rede umgeschrieben und weichgespült“, zitiert die Zeitung einen namentlich nicht genannten VW-Mitarbeiter, der daran beteiligt gewesen sein soll.
Ein VW-Sprecher schrieb dazu auf eine Anfrage: „Es ist völlig üblich, dass Aufsichtsratsmitglieder beabsichtigte Aussagen über Angelegenheiten der Gesellschaft mit dem Unternehmen abstimmen“. Weil gehört ebenso wie der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies dem VW-Aufsichtsrat an.
Unterdessen könnte eine interne Dienstmitteilung der Staatskanzlei Weil entlasten: Laut RND wies Regierungssprecherin Anke Pörksen am 9. Oktober 2015 sämtliche mit VW und Öffentlichkeitsarbeit befassten Staatskanzleimitarbeiter und das Landeswirtschaftsministerium auf eine von allen zu beachtende Regelung hin. „Liebe Kolleginnen und Kollegen, nur noch mal zur Klarstellung, wir werden keinesfalls unsere politischen oder sonstigen Äußerungen mit dem Konzern vorab abstimmen, es geht nur um konkrete Aussagen zu den Vorgängen, die jetzt Gegenstand von Gerichtsverfahren sind, um etwaige Falschmeldungen in der Sache zu verhindern bzw. Schadensersatzansprüche oder ähnliches.“ Es bleibt abzuwarten wie dies Weil sowie VW in den kommenden Tagen belastet.
Gute US Arbeitsmarktdaten treiben Börse
Ein stark ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht trieb die Börsen nach oben. Zusätzlich stützte der nach den Daten nachgebende Euro. Alle Branchenindizes schlossen mehr oder weniger deutlich im Plus. Am stärksten stieg der Index der Nahrungsmittel mit einem Plus von 1,7 Prozent. Hier trieb das Plus bei Danone von 3,7 Prozent.
Die Banken profitierten von steigenden Renditen, Commerzbank legten beispielsweise um 3,5 Prozent zu. Andritz brachen dagegen über 6 Prozent ein, nachdem sowohl Umsatz als auch Ausblick des Analgen- und Maschinenbauers enttäuscht hatten. Positiv wurden die Zahlen der Royal Bank of Scotland aufgenommen. Der Kurs legte 2 Prozent zu. Beim Rückversicherer Swiss Re verblies der Wirbelsturm Debbie Teile des Gewinns, die Aktie verlor 3 Prozent.
Nordkorea bereitet noch mehr Sorgen
Mit einer deutlichen Verschärfung der Sanktionen will die internationale Gemeinschaft Nordkorea zum Einlenken im Streit und das Raketenprogramm des Landes zwingen. Der Regierung in Pjöngjang soll dadurch rund eine Milliarde Dollar an Exporteinnahmen entzogen werden. Der Exportbann betrifft Kohle, Stahl und Eisen, Blei, Fisch und Meeresfrüchte. Die Summe entspricht einem Drittel der Gesamt-Exporteinnahmen Nordkoreas.
Es wird wohl Merkel
Im aktuellen Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich für die Zeitung Bild am Sonntag erhebt, fällt die SPD um einen Zähler auf 23 Prozent. CDU/CSU kommen zum fünften Mal in Folge auf 38 Prozent. Drittstärkste Kraft wäre derzeit die Linke, sie gewinnt einen Zähler und kommt auf 10 Prozent. Dagegen verliert die AfD leicht und erreicht nur noch 8 Prozent. Grüne und FDP liegen wie in der Vorwoche bei 8 Prozent.