Uber plant Börsengang | Media-Markt boomt

August 31, 2017

5 min

Ubers neuer Vorstandschef Dara Khosrowshahi hat einem Zeitungsbericht nach einen Börsengang in den nächsten 18 bis 36 Monaten in Aussicht gestellt. Diesen Zeitrahmen gab der ehemalige Expedia-Chef am Mittwoch bei seinem ersten Auftritt vor Uber-Mitarbeitern vor, wie das „Wall Street Journal“ von einem Teilnehmer des Treffens erfuhr. Der weit gestreckte Fahrplan wäre hilfreich, um beim Fahrdienstvermittler vor der Börsen-Premiere für Ordnung zu sorgen.
In den vergangenen Monaten machte Uber vor allem durch Führungschaos, Skandale und Rechtskonflikte Schlagzeilen. Khosrowshahi, der seit 2005 den Online-Reisekonzern Expedia leitete, war am Dienstag zum Nachfolger von Travis Kalanick ernannt worden, der Ende Juni auf Druck von Investoren abtreten musste. Ubers Börsengang wird an den Finanzmärkten mit Spannung erwartet.
Bei der letzten Finanzierungsrunde wurde die Firma im vergangenen Jahr mit 68 Milliarden Dollar bewertet. Damit gilt das 2009 in San Francisco gegründete Unternehmen als wertvollstes Start-up der Welt. Allerdings steckt Uber bislang noch tief in den roten Zahlen fest. Im zweiten Quartal fiel ein Verlust in Höhe von 645 Millionen Dollar an.

Media-Markt-Mutterkonzern wächst dank Onlinegeschäft

Dem aus der Aufspaltung des Handelskonzerns METRO hervorgegangenen Elektronikhändler Ceconomy hat im dritten Geschäftsquartal ein gutes Onlinegeschäft auf die Sprünge geholfen. Dadurch stieg der Umsatz zwischen April und Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,1 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro, wie Ceconomy am Donnerstag mitteilte. Knapp 11 Prozent der Umsätze wurden dem Unternehmen zufolge online erzielt. Eine stärkere Kostenkontrolle verbesserte die Profitabilität.

Der operative Verlust verringerte sich von 83 auf 61 Millionen Euro. Im Ende September auslaufenden Geschäftsjahr 2016/2017 soll der Umsatz leicht steigen, das bereinigte Ebit ebenfalls den Vorjahreswert von 466 Millionen Euro überrunden. An Investitionen hat Ceconomy bis zu 350 Millionen Euro eingeplant. Der ehemalige Mutterkonzern METRO Group hatte sich im Sommer in zwei unabhängige Unternehmen gespalten. Der Lebensmittelteil heißt weiterhin METRO. Ceconomy umfasst im Kern die Elektronikketten Media Markt und Saturn sowie der Onlinehändler Redcoon.

Börsen fester erwartet, Dollar stärker

Die Börsen in Europa werden in der Eröffnung etwas fester erwartet. Der Yen tendiert gegenüber dem Dollar leichter, was auf einen höhere Risikobereitschaft der Investoren hindeutet. Gute Daten gibt es aus China.
EUR/USD
Dort ist der Industrie-Einkaufsmanagerindex mit 51,7 Punkten höher als erwartet ausgefallen. Der Dollar war wieder gesucht, auch angetrieben von den guten US-Daten. Der Euro fiel im Gegenzug deutlich zurück und rutschte sogar unter die Marke von 1,19 Dollar. Er ging schließlich mit 1,1886 Dollar um. Am Vortag hatte er in der Spitze noch bei 1,2070 Dollar gelegen.

Zahlen zurück im Fokus

Auch Unternehmenszahlen sind am Donnerstag zurück im Fokus. Händler rechnen mit Druck auf Carrefour nach als schwach bezeichneten Quartalszahlen und dem Ausblick. Statt eines wechselkursbereinigten Umsatzanstiegs um 3 bis 5 Prozent rechnet Carrefour nun nur noch mit 2 bis 4 Prozent Plus. Jefferies hat Carrefour bereits abgestuft auf „Hold“ nach „Buy“. Besser sieht es bei der neuen Metro AG aus. Hier hat der Umsatz positiv überrascht. Die Gewinnkennziffern seien wegen der Aufspaltung aber schwer zu beurteilen, sagt ein Händler. Auch fehle der Ausblick.
Die mit Elektrowaren handelnde Ceconomy, ebenfalls aus der alten Metro hervorgegangen, konnte zumindest den Verlust im dritten Quartal senken. Die Zahlen des Brillenherstellers Fielmann stuft ein Marktteilnehmer in einer ersten Einschätzung als solide ein. Das Wachstum habe sich wie erwartet gegenüber dem ersten Quartal abgeschwächt. Dies liege unter anderem an einem Kalendereffekt. Aber auch die Marge auf der Ertragsseite habe sich in dem Zeitraum weniger dynamisch entwickelt. Die Aktie wird vorbörslich mit dem Gesamtmarkt leicht im Plus gesehen.

Inflation steigt erstmal leicht

Die Inflation im Euroraum dürfte im August erstmals nach drei Monaten mit rückläufiger oder konstanter Teuerung wieder gestiegen sein. Volkswirte erwarten, dass der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit einer Jahresrate von 1,4 (Juli: 1,3) Prozent gestiegen ist. Eurostat wird die Daten am Donnerstag um 11.00 Uhr veröffentlichen. Vorläufige Inflationsdaten aus Deutschland und Spanien deuten darauf hin, dass der seit April anhaltende Abwärtstrend bei der Inflation zunächst beendet ist.
Sie zeigen allerdings auch, dass von einem grundlegend höheren Preisdruck bisher nicht die Rede sein kann. Zwar zog die Jahresveränderungsrate des deutschen HVPI auf 1,8 (1,5) an, und in Spanien stieg die Teuerung auf 2,0 (1,7) Prozent. Die maßgeblichen Beiträge hierzu leisteten allerdings die Energiepreise, also das Öl, und die Nahrungsmittelpreise – beides schwankungsanfällige Indexbestandteile, die bei der Berechnung der so genannten Kerninflation ausgeklammert werden.
Bei den Kernbestandteilen des deutschen Index sah es dagegen eher ernüchternd aus. So sank die Jahresteuerungsrate bei den Dienstleistungen auf 1,6 (1,7) Prozent. Eine Kerninflationsrate veröffentlichte Destatis wie üblich im Rahmen der ersten Schätzung nicht. Für den Euroraum wird eine konstante Kerninflation von 1,2 Prozent erwartet.

Wichtige Termine:

09:55 DE/Arbeitsmarktdaten August
10:00 DE/VDMA, Auftragseingang Maschinen- und Anlagenbau Juli
10:00 DE/Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, PG zur
Finanzplatz-Studie, Frankfurt
10:00 DE/Capital Stage AG, Ergebnis 1H, Hamburg
10:00 DE/DZ Bank, Ergebnis 1H, Frankfurt
10:15 DE/HSH Nordbank AG, Ergebnis 1H, Hamburg
11:00 IT/Verbraucherpreise August (vorläufig)
11:00 EU/Verbraucherpreise Eurozone August (Vorabschätzung)
11:00 EU/Arbeitsmarktdaten Juli
14:30 US/Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
14:30 US/Persönliche Ausgaben und Einkommen Juli
15:45 US/Index Einkaufsmanager Chicago August
18:00 FR/Vivendi SA, Ergebnis 1H, Paris
22:00 CH/Jahresüberprüfung der Blue-Chip-Indizes Stoxx-50 und Euro-Stoxx-50, Zürich

Was sollten Sie als nächstes lernen? Drehen Sie am Rad, um es herauszufinden!

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