Der von den USA mit Sanktionen belegte venezolanische Präsident Maduro zeigt sich von den Strafmaßnahmen unbeeindruckt. „Ich bin stolz auf diese Sanktion, Mr. Imperator Donald Trump“, sagte Maduro vor Anhängern und fügte hinzu: „Mach weiter mit deinen Sanktionen!“ Mit Blick auf den Stimmenvorsprung der demokratischen Kandidatin bei der US-Präsidentenwahl, Hillary Clinton, spottete der sozialistische Politiker: „In den USA kann man Präsident werden, wenn man drei Millionen Stimmen weniger hat, als dein Gegner.
Welch ungeheure Demokratie“, rief Maduro vor jubelnden Anhängern. Die Sanktionen zeigten, wie verzweifelt Trump sei und welchen Hass er für das sozialistische Venezuela hege. „Ich bin gegen den nordamerikanischen Imperialismus, gegen Kolonialismus, Rassismus. Ich bin gegen den Ku-Klux-Klan, der das Weiße Haus regiert“, sagte Maduro.
Das US-Präsidialamt hatte Maduro nach der Abstimmung über die umstrittene verfassungsgebende Versammlung als „de facto Diktator“ bezeichnet und alle Vermögenswerte Maduros, auf die die US-Justiz Zugriff hat, eingefroren. US-Bürgern wurde verboten, Geschäftsbeziehungen zu Maduro zu unterhalten. Sanktionen, die auf den Ölsektor Venezuelas abzielten, wurden Kongresskreisen zufolge vorerst nicht verhängt. Sie würden aber weiterhin in Erwägung gezogen. Auf jeden Fall kein gutes Zeichen für den Markt und den Ölpreis!
China blüht weiter
Die Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe Chinas hat einer Erhebung zufolge im Juli den zweiten Monat in Folge angezogen. Der Einkaufsmanager-Index stieg auf 51,1 von 50,4 Punkten im Juni. Zählerstände von mehr als 50 zeigen eine Expansion an. Der Index erreichte damit den höchsten Stand seit vier Monaten und deutet auf eine schnelleres Expansionstempo der Wirtschaft hin. „Das Umfeld im verarbeitenden Gewerbe hat sich im Juli weiter aufgehellt und signalisiert ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum“, sagte ein Ökonom.
Die Zukunft des Diesels
Vor dem Diesel-Gipfel hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt die Autoindustrie zu schnellen Lösungen für die Nachrüstung schadstoffintensiver Fahrzeuge gedrängt. Software-Optimierungen allein reichten nicht aus, sagte Dobrindt in den ARD-„Tagesthemen“.
Auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hatte solche Updates zuvor für unzureichend erklärt. Dobrindt nannte als Beispiel für zusätzliche Maßnahmen die „Verflüssigung“ von Verkehr in den Innenstädten mit Hilfe von Digitalisierung. Die 13 Millionen Fahrer von Dieselautos hätten Vertrauensschutz. Alle hätten die Verantwortung dafür zu sorgen, dass diese Autos auch zukünftig am Straßenverkehr teilnehmen können.
Betrug bei VW
Das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) hat erstmals empfohlen, zwei VW-Manager wegen Betrugs zu verfolgen. OLAF untersucht seit November 2015, ob VW wissentlich Kredite von der Europäischen Investitionsbank zweckentfremdet hat. Die Vorwürfe konzentrieren sich auf einen Kredit über 400 Millionen Euro, der VW 2009 gewährt wurde. Der Konzern wollte mit dem Geld seine Ökobilanz verbessern, so Behördenvertreter. Volkswagen bestritt im Zusammenhang mit dem mittlerweile zurückgezahlten Kredit jegliches Fehlverhalten.
Euro weiter auf Stärkungskurs
Der Euro sprang erstmals seit Januar 2015 über die Marke von 1,18 Dollar. Neben den schwachen US-Daten verwiesen Marktbeobachter zudem auf den Umstand, dass die Zentralbanken des Euroraums ihre Käufe von Anleihen deutlich reduziert haben. Einige Beobachter brachten dies mit dem bevorstehenden Ausstieg der EZB aus dem Wertpapierkaufprogramm in Verbindung. Im späten Geschäft ging der Euro bei 1,1838 Dollar um nach Wechselkursen klar unter 1,18 am Vorabend.
Am Dienstagmorgen kommt der Euro zwar etwas von seinen Hochs zurück, verharrt aber klar über der Marke von 1,18 Dollar. Sollten die europäischen Konjunkturdaten am Dienstag positiv überraschen, dürfte die Gemeinschaftswährung abermals Auftrieb erfahren, sagen Beobachter. Analysten verweisen darauf, dass die jüngsten Daten aus Europa von einer soliden Ausgabebereitschaft gezeugt hätten, die für ein deutlicheres Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal sprächen. CBA erwartet, dass das BIPin der Eurozone im zweiten Quartal um 0,7 Prozent gestiegen ist. Das wäre das stärkste Wachstum seit März 2015. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte sehen das BIP-Wachstum hingegen im Schnitt bei nur 0,6 Prozent.
Ölpreis steigt weiter
Nachdem der Ölpreis in der Vorwoche um 8 Prozent vorgerückt war, legte WTI um weitere 0,9 Prozent auf 50,17 Dollar zu. Auf Monatssicht stand ein Aufschlag von 8,9 Prozent zu Buche und damit der höchste des Jahres. Das Knacken der 50-Dollarmarke brachten Teilnehmer mit den politischen Unsicherheiten in Venezuela in Verbindung. Zudem versicherte der Irak, sich an die beschlossenen Förderkürzungen halten zu wollen. Des weiteren suchte die OPEC das Gespräch mit US-Schieferölproduzenten. Brent verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 52,65 Dollar.
Termine am heutigen Dienstag
09:45 IT/Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Juli
09:50 FR/Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Juli (2. Veröffentlichung)
09:55 DE/Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Juli (2. Veröffentlichung)
09:55 DE/Arbeitsmarktdaten Juli
10:00 DE/VDMA, Auftragseingang Maschinen- und Anlagenbau Juni
10:00 EU/Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Eurozone Juli (2. Veröffentlichung)
10:30 GB/Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Juli
11:00 EU/BIP 2Q (1. Veröffentlichung)
11:30 EU/EZB, Zuteilung Haupt-Refi-Tender
12:45 US/Pfizer Inc, Ergebnis 2Q, New York
13:00 IT/Intesa Sanpaolo SpA, Ergebnis 2Q, Turin
13:30 US/Sprint Corp, Ergebnis 1Q, Overland Park
14:30 US/Persönliche Ausgaben und Einkommen Juni
15:45 US/Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit Juli (2. Veröffentlichung)
16:00 US/Bauausgaben Juni
16:00 US/ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Juli
22:30 US/Apple Inc, Ergebnis 3Q, Cupertino US/Kfz-Absatz Juli Feiertagsbedingt bleiben die Börsen in der Schweiz geschlossen