Donald Trump legt im Atomstreit mit Nordkorea nach: Seine Warnung an die Regierung in Pjöngjang sei „vielleicht nicht hart genug“ gewesen, sagte er am Donnerstag. Nordkorea sollte „sehr, sehr nervös“ sein, selbst wenn es nur über einen Angriff auf die USA oder ihre Verbündeten nachdenke. Trump rief China erneut auf, den Druck auf Nordkorea zu erhöhen. Trump sagte an der Seite von Vizepräsident Mike Pence: „Nordkorea sollte sich lieber zusammenreißen, sonst wird es Ärger kriegen wie nur wenige Staaten zuvor.“ Er warnte Pjöngjang davor, „auch nur daran zu denken“, die USA oder ihre Verbündeten anzugreifen. Gleichzeitig betonte er, die USA seien weiterhin offen für Verhandlungen.
Trump hatte am Dienstag gesagt, er werde im Atomstreit mit Nordkorea mit „Feuer und Wut“ auf Provokationen reagieren. Daraufhin drohte das weitgehend isolierte Land mit dem Raketenbeschuss von Zielen im Umfeld von Guam. Auf der Insel im Westpazifik sind rund 6.000 US-Soldaten stationiert. US-Verteidigungsminister Jim Mattis hat angesichts der verbalen Eskalation im Nordkorea-Konflikt vor einer kriegerischen Auseinandersetzung gewarnt. Ein Krieg wäre „katastrophal“, sagte Mattis. Er setze weiter auf Diplomatie.
Snapchat-Aktie: Tiefer Fall einer Start-Up Hoffnung
In den drei Monaten bis Ende Juni nahm der Verlust verglichen mit dem Vorjahreswert von 116 Millionen auf 443 Millionen Dollar zu, wie Snap am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Umsatz stieg zwar um über 150 Prozent auf 182 Millionen Dollar, blieb damit aber unter den Prognosen der Analysten. Die Aktie stürzte nachbörslich zeitweise um 14 Prozent ab. Auch das Nutzerwachstum konnte Investoren nicht überzeugen. Die Zahl der täglich aktiven User kletterte auf 173 Millionen, was einem Anstieg um 21 Prozent im Jahresvergleich und um vier Prozent verglichen mit dem Vorquartal entspricht.
Die Erlöse pro Nutzer stiegen von 50 Cent im Vorjahreszeitraum auf 1,05 Dollar, am Markt war jedoch ein noch größerer Zuwachs erwartet worden. Snapchats Muttergesellschaft Snap war Anfang März mit großem Rummel in New York an die Börse gegangen, zuletzt bekamen Anleger aber kalte Füße. Nachbörslich markierte der Kurs ein Rekordtief unter 12 Dollar, der Ausgabepreis der Aktien hatte bei 17 Dollar gelegen. Zum Handelsschluss am Donnerstag brachte es Snap immerhin noch auf einen Börsenwert von gut 16 Milliarden Dollar. Damit ist Snapchat zwar meilenweit abgeschlagen hinter dem großen Rivalen Facebook, wird aber fast fünf Milliarden Dollar höher bewertet als Twitter.
Das einst rasante Wachstum von Snapchat stockt bereits seit Herbst. Die Probleme, mit denen sich Snap-Chef und Mitgründer Evan Spiegel auseinandersetzen muss, sind nicht zuletzt der harten Konkurrenz durch Facebook geschuldet. Der Konzern, dessen Chef Mark Zuckerberg. Snapchat einst kaufen wollte, aber bei Spiegel abblitzte, attackiert den aufstrebenden Wettbewerber schon länger heftig. Facebook und die zum Konzern gehörende Foto-App Instagram setzen Snapchat zu, indem sie wesentliche Funktionen kopieren.
Mit Erfolg: Instagram hat nach eigenen Angaben bereits mehr als 400 Millionen täglich aktive Nutzer. Snapchat hatte mit Bildern, die nach dem Ansehen von alleine wieder verschwinden, vor allem bei jüngeren Nutzern große Popularität gewonnen. Später wurde das Angebot etwa mit Fotofiltern, Medieninhalten und einer Kamera-Sonnenbrille ausgebaut.
Starker Euro, Dollar schwächer
Die Zeichen an den europäischen Börsen stehen am Freitag erst einmal auf rot. Neben dem Koreakonflikt wird die Stimmung zusätzlich vom Euro belastet, der mit 1,1775 Dollar in der Nähe des Allzeithochs steht. „Daneben weitet sich die Korrektur generell aus“, sagt ein Händler. Zwar seien am Freitag im Verlauf, wie so häufig vor dem Wochenende, auch Short-Eindeckungen möglich. Übergeordnet habe sich die Situation aber eingetrübt.
Neue Impulse könnten von den US-Verbraucherpreisen am Nachmittag ausgehen. Ein unerwarteter Rückgang der Erzeugerpreise hatte am Donnerstag auf die Anleihen-Renditen gedrückt und damit auch auf den Dollar. Nur wenige Titel dürften sich gegen die neue Abwärtswelle stemmen. „Chancen haben vor allem Aktien, die von den wieder sinkenden Zinsen profitieren und nicht dollarsensitiv sind“, sagt ein Marktteilnehmer. Dazu gehörten die Versorger und einige Titel aus dem Konsumbereich, aber auch Immobilienwerte.
Der Dollar gab in Reaktion auf die unerwartet gesunkenen US-Erzeugerpreise nach. Gegen den Yen fiel der Dollar auf 109,21 zurück nach einem Tageshoch bei 110,18. Damit hat er sich bis auf 1 Yen seinem Jahrestief genähert. Der Yen war weiter als sicherer Hafen gesucht vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen den USA und Nordkorea. Im asiatisch dominierten Handel am Freitag setzt sich diese Tendenz fort.
Ölpreise profitieren nicht von Korea Krise
Die Ölpreise sinken weiter. Das Barrel WTI verbilligte sich zum US-Settlement um 2 Prozent auf 48,59 Dollar. Nach einem kurzzeitigen Überwinden der 50-Dollar-Marke fiel der Preis wieder zurück. Die Anleger seien nicht überzeugt, dass die Nachfrage stark genug sein werde, um das Angebot aufzusaugen, ein Analyst. In einem Monatsbericht hatte die Opec zwar ihre Prognose für das Nachfragewachstum erhöht, zugleich aber mitgeteilt, dass die Produktion im Juli weiter gestiegen ist.
Sichere Häfen weiter gefragt
Vermeintlich sichere Häfen wie das Goldblieben vor dem Hintergrund des Nordkorea-Konflikts gefragt. Der Goldpreis stieg um 0,6 Prozent auf 1.286 Dollar je Feinunze und damit das höchste Niveau seit Anfang Juni.