Wie wäre es mit einer Handelsstrategie, die unabhängig von der Richtung des Trends funktioniert? So etwas gibt es, und sie wird Straddle-Strategie (engl. für Grätsche) genannt. Aber kann man wirklich an Finanzmärkten spekulieren, ohne die exakte Richtung der Kursbewegung vorhersagen zu können? Sie werden es in diesem Artikel erfahren.
Die Straddle-Strategie beruht mehr auf der Volatilität als auf dem Kurs. Natürlich spielt der Kurs eine wichtige Rolle (wie immer beim Handeln), aber ohne ein ausreichend starkes Momentum würde die Straddle-Strategie einfach nicht funktionieren.
Da die Volatilität die wichtigste Bedingung für einen sinnvollen Einsatz dieser Strategie ist, müssen wir zunächst verstehen, wann die Volatilität am höchsten ist. Wichtige Ereignisse und Ankündigungen lösen gewöhnlich Volatilitätsspitzen aus. Aber nach welcher Art von Nachrichten sollten Sie suchen? Da der USD die weltweite Reservewährung ist, kommen die wichtigsten Nachrichten aus den USA. Geopolitische Neuigkeiten, Berichte zur Inflation und Ankündigungen zum Leitzins sind von allergrößter Bedeutung. Und denken Sie daran: je wichtiger die Nachricht, desto höher die Volatilität. Unbedeutende Neuigkeiten lösen gewöhnlich keine großen Kursschwankungen aus.
Nun zur Strategie selbst. Wenn Sie ein interessantes Ereignis gefunden haben, müssen Sie die Ankündigung bewerten. Der Wirtschaftskalender kann dabei eine große Hilfe sein. Dies ist eine Auflistung bevorstehender Ereignisse. Diese Informationen werden Sie später dabei unterstützen, potentielle Ein- und Ausstiegspunkte festzulegen. Vermögenswerte werden normalerweise vor einer wichtigen Veröffentlichung in einem engen Korridor gehandelt. Minimum und Maximum dieses Bereiches werden als Durchbruchs- (Einstiegs-)punkte verwendet.
Wenn Sie die jüngsten Kursbewegungen kennen und zwei Einstiegspunkte bestimmt haben, ist es Zeit, die Ausstiegspunkte festzulegen. Dafür ziehen Händler gewöhnlich die Differenz zwischen Kursmaximum und -minimum heran und 1) addieren diese zum Maximum sowie 2) subtrahieren diese vom Minimum. Gemäß den Befürwortern dieser Handelsstrategie können Sie Stop-Losses nutzen. Letztendlich konzipieren Sie zwei Geschäfte: eins für die Aufwärtsbewegung und eins für die Abwärtsbewegung.
Von jetzt an wird der Kurs wahrscheinlich einem der beiden hauptsächlichen Szenarien folgen. Einerseits kann er einen Einstiegspunkt erreichen und sich weiter in derselben Richtung bewegen. Andererseits kann er ebenfalls einen Einstiegspunkt erreichen, sich dann aber umkehren und in die Gegenrichtung bewegen.
Seien Sie vorsichtig, diese Strategie kann relativ riskant sein. Bei nicht ausreichender Kursbewegung können Sie mit einem Verlustgeschäft zurückbleiben!
Ein Vorteil dieser Strategie ist, dass sie Ihnen dabei hilft, die emotionale Komponente beim Handeln auszublenden. Sobald der Vermögenswert eine vordefinierte Grenze erreicht hat, können Sie erwägen, das Geschäft zu eröffnen und es später in gleicher Weise schließen.