Per Direktplanierung ging der größte Musik-Streamingdienst Spotify an die Börse und erfreute sich großen Anklangs. Die Wertpapiere eröffneten bei 165,90 US-Dollar und lagen zum Handelsschluss noch bei 149,01 US-Dollar. Beide Werte liegen deutlich über der von der NYSE festgelegten Orientierungsmarke von 132 US-Dollar pro Aktie – ein großer Erfolg also.
Spotify – ein gutes Beispiel für Tech-Firmen?
Das von Daniel Ek gegründete Unternehmen könnte für einige andere Unternehmen als gutes Vorbild dienen, meinen Experten. Direktplatzierungen seien eine „gute [und] tragfähige Option“ für andere Tech-Konzerne, äußert David Park, Assistenzprofessor der Syracuse University, der glaubt, dass diese Art des Börsendebüts eine gute Möglichkeit ist, Verwässerungseffekte und Sperrfristen zu umgehen. Direktplatzierungen eignen sich jedoch nicht für alle Startups, sondern nur für solche, die lediglich einen Markt für ihre Aktien suchen.
Bei Direktplatzierungen handelt es sich nämlich um ein besonderes Verfahren des Börsengangs, bei dem keine neuen Aktien emittiert, sondern lediglich die bereits existierenden Papiere an die Öffentlichkeit verkauft werden können. Somit eignet sich diese Option nicht für Startups, die frisches Geld benötigen. Spotify hatte sich bereits in den vergangenen Jahren im Rahmen privater Verkäufe finanzielle Unterstützung in Milliardenhöhe eingeholt und war zumindest finanziell gesehen abgesichert.
Kein Universalkonzept
Es gibt jedoch auch Analysten, die glauben, dass Spotify nicht zwingend ein Vorbild für andere Unternehmen sein muss. „Die Unternehmensführung und -strategie müssen dem vorhandenen Kapital eines bestimmten Unternehmens angepasst werden“. Es gäbe kein Universalkonzept. Während sich eine Direktplatzierung für Spotify in dem Fall gelohnt habe, müsse das nicht bedeuten, dass dieser Weg sich für andere Unternehmen ebenfalls als das richtige und langfristige Konzept erweise.
Ob die Börsen-Karriere von Spotify eine Erfolgsstory wird, zeichnet sich einen Tag nach dem zunächst erfolgreichen ersten Handelstag allerdings noch nicht ab. Am Mittwoch herrscht bereits Katerstimmung beim Aktienkurs von Spotify. Aktuell verlor das Papier an der NYSE 2,69 Prozent und schloss bei 145,00 Dollar.