Japans Ministerpräsident sprach daraufhin von einer beispiellosen und ernsthaften Bedrohung. Unterstützung bekam er von Südkorea und den USA. Sie wollen den Druck auf Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un erhöhen. Abe sagte, US-Präsident Donald Trump stehe zu 100 Prozent hinter Japan. Nordkorea hatte zuletzt am Samstag mehrere Kurzstreckenraketen abgefeuert. Ende Juli hatte das Land eine Interkontinentalrakete getestet, die Experten zufolge auch die USA hätte erreichen können.
Das kommunistische Land verstößt mit seinem Vorgehen gegen Resolutionen der Vereinten Nationen. Trump hat Nordkorea im Fall weiterer Provokationen mit „Feuer und Zorn“ gedroht, wie es die Welt noch nie erlebt habe. Wie eine Nachrichtenagentur berichtete, wollen die Militärs der USA und Südkoreas eine starke Antwort geben. Ein Mitarbeiter im südkoreanischen Verteidigungsministerium sagte Reuters, es gebe aber keine Ad-Hoc-Pläne, um die Militärübungen beider Staaten zu ändern. Von diesen fühlt sich Nordkorea provoziert. Nach offiziellen südkoreanischen Angaben haben Kampfjets als Reaktion auf die abgefeuerte Rakete des verfeindeten Nachbarn den Abwurf von Bomben geübt.
Zudem wurden schärfere Sanktionen gegen Nordkorea gefordert. Das japanische Militär versuchte nicht, die Rakete abzuschießen. Der Verteidigungsminister sagte, das Geschoss sei in drei Teile gebrochen und dann in den Pazifik gestürzt – 1180 Kilometer östlich der japanischen Insel Hokkaido.
Südkorea teilte mit, die Rakete sei in der Nähe der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang abgefeuert worden, insgesamt 2700 Kilometer geflogen und habe dabei eine Höhe von rund 550 Kilometer erreicht. In den USA bestätigte das Pentagon den Vorfall. Es würden nun Informationen zusammengetragen. Eine Gefahr für Nordamerika habe aber nicht bestanden.
Diplomaten zufolge haben die USA, Japan und Südkorea eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates beantragt, um sich mit dem Fall zu beschäftigen. Es war zunächst aber unklar, wann das Gremium tagen sollte. Zuletzt war 2009 ein nordkoreanisches Geschoss über Japan geflogen. An den Börsen reagierten Anleger nervös. Aktien wurden verkauft, als sicher geltende Anlagen wie Gold und der Schweizer Franken waren dagegen gefragt.
K+S: Aktie mit Potential
Die Aktie startete vergangene Woche durch: Um 6 Prozent stieg der Kurs, nachdem Spekulationen um einen möglichen Einstieg des Hedgefonds Elliott des US-Investors Paul Singer die Runde machten. Klar ist, dass K + S ohne Ankeraktionär und nach dem jüngsten Kursrutsch leichte Beute ist. Erst in der Woche zuvor hatte der Betreiber von Kali- und Salzminen seine mittelfristigen Ziele kassiert.
Die Prognose eines operativen Gewinns von rund 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2020 sei nicht mehr realistisch. Der Ausblick beruhe auf einem Preis von rund 330 US-Dollar je Tonne. „Obwohl sich die Preise in die richtige Richtung bewegen, sind wir noch ein ganzes Stück davon entfernt“, sagte Lohr. Zwar hat sich der Preis von seinem Rekordtief bei 240 US-Dollar pro Tonne Ende 2016 erholt und liegt derzeit bei etwa 260 US-Dollar. Im ersten Halbjahr schrieb K + S wegen des niedrigen Niveaus aber Verluste.
Gold mit Gewinnen
Seit Monatsanfang hat die Feinunze nun rund 4 Prozent an Wert zugelegt; seit Jahresbeginn beträgt das Plus gut 15 Prozent. Marktbeobachter begründeten den deutlichen Zuwachs neben der Nordkorea-Krise mit der gestiegenen Unsicherheit unter den Anlegern nach zahlreichen Terroranschlägen in Europa und dem politischen Hickhack in den USA.
Wie gut sich der Goldpreis entwickelt hat, zeigt sich insbesondere im Vergleich mit den Aktienmärkten: Das Wall-Street-Barometer Dow Jones Industrial stieg seit Jahresbeginn um gut 10 Prozent, der deutsche Leitindex Dax um annähernd 6 Prozent, sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 schaffte 4 Prozent und der Nikkei 225 rückte gerade mal 1 Prozent vor.
Vor allem die zunehmende Volatilität dürfte den Goldpreis weiter beflügeln!
Aktien unter Druck
Die jüngste Provokation dürfte auch die europäischen Börsen am Dienstag belasten. Nachdem Nordkorea eine Rakete über Japan hinweg gefeuert hat, geht es schon an den asiatischen Börsen nach unten, wenn auch vergleichsweise moderat. „Der Markt reagiert verhalten, aber nur, weil er noch auf die Form der Reaktion aus den USA wartet“, sagt ein Händler. Diese dürfte aber sehr scharf ausfallen und danach ebenso die Reaktion der Börsen.
Einen Vorgeschmack habe bereits der S&P-500 gegeben, der am Vorabend schon aus seiner Seitwärtsbewegung der vergangenen Woche nach unten ausgebrochen sei. Ein weiterer Belastungsfaktor ist der starke Euro. Am Morgen startet er bei rund 1,1980 Dollar in den Handel. Das Erreichen der 1,21er-Marke wird im Handel als ausgemachte Sache gesehen. „Der Sprung über die 1,20er-Marke dürfte dann aber trotzdem für eine Schreckreaktion am Aktienmarkt sorgen“, so der Händler weiter. Bei den Konjunkturdaten wird am Nachmittag etwas auf die USA geblickt: Dort wird der Case-Shiller-Hauspreisindex für Juni veröffentlicht und der Index des Verbrauchervertrauens im August. Marktrelevant seien sie aber angesichts der Korea-Krise nicht.
Wichtige Termine an diesem Dienstag:
07:30 DE/VTG AG, ausführliches Ergebnis 2Q, Hamburg
08:00 DE/GfK-Konsumklimaindikator September
08:00 DE/Hapag-Lloyd AG, Ergebnis 1H, Hamburg
08:45 FR/Privater Verbrauch Juli
08:45 FR/BIP 2Q (2. Veröffentlichung)
11:30 EU/EZB, Zuteilung Haupt-Refi-Tender
15:00 US/Case-Shiller-Hauspreisindex Juni
16:00 US/Index des Verbrauchervertrauens August
DE/Vapiano SE, Ergebnis 1H, Bonn