Obwohl der Bitcoin-Kurs zuletzt wieder etwas gefallen ist, die Kryptowährung bleibt aber eine hochattraktive Anlageklasse. Das zeigt auch ein Blick auf die Marktkapitalisierung: Momentan existieren gerade gut 16,52 Millionen Bitcoins. Multipliziert mit dem aktuellen Kurs von rund 4.150 Dollar ergibt sich somit eine Marktkapitalisierung von rund 68,6 Milliarden Dollar – oder umgerechnet rund 58,2 Milliarden Euro. Das ist deutlich mehr, als etwa Deutsche Bank und Commerzbank gemeinsam auf die Waage bringen.
Würde es sich beim Bitcoin um eine Aktie und nicht um eine Währung handeln, käme sie im Vergleich der Marktkapitalisierung als DAX-Wert aktuell auf den neunten Platz – noch vor BMW, adidas oder der Lufthansa. Und auch international würde der Bitcoin in der Top-Liga der Wertpapiere mitspielen. Im Dow Jones läge er auf Platz 29 und im S&P 500 auf Rang 80. Beim jüngsten Rekordhoch belief sich die Marktkapitalisierung von Bitcoin sogar auf rund 73 Milliarden Dollar – das ist in etwa so viel, wie PayPal oder Netflix aktuell an der Börse wert sind.
Anders als bei der Ausgabe neuer Aktien, die den Börsenkurs zunächst verwässern, hat das ansteigende Volumen der Bitcoins jedoch bislang offenbar keine negativen Auswirkungen auf ihren Preis. Die Marktkapitalisierung der Digitalwährung wächst daher noch einmal deutlich schneller, da sie sowohl vom steigenden Kurs als auch von der steigenden Bitcoin-Menge profitiert. Es ist also womöglich nur noch eine Frage der Zeit, bis es Bitcoin bei der Marktkapitalisierung auch mit Schwergewichten wie Amazon oder eines Tages vielleicht sogar Apple aufnehmen kann.
Bitcoin vs. Gold: Der Sieger ist (noch) klar
Dabei handelt es sich bei Bitcoin jedoch nicht um eine Aktie. Verfechter der Kryptowährungen sehen sie immerhin bereits als Krisenwährung oder sicheren Hafen und vergleichen den Bitcoin mit Gold. Doch auch wenn die Digitalwährung an der Börse bereits um ein vielfaches höher steht als der Goldpreis: Bei der Marktkapitalisierung hat das Edelmetall noch einen komfortablen Vorsprung. Denn den rund 69 Milliarden Dollar, die in Bitcoin angelegt sind, steht ein Marktvolumen von rund 7,5 Milliarden Dollar bei Gold gegenüber.
Trump verunsichert US Börsen mit Mauerbau
Eine erhöhte Nervosität hat an der Wall Street für leichte Kursverlusten gesorgt. Händler verwiesen zur Begründung erneut auf die US-Politik. Donald Trump hatte vor Anhängern angekündigt, den Bau einer Mauer zu Mexiko durchzuziehen, selbst wenn er zur Finanzierung die Tätigkeit der Regierung einstellen müsse. Das milliardenschwere Vorhaben dürfte auch bei den Republikanern im Kongress nicht auf uneingeschränkte Zustimmung stoßen.
Zudem drohte Trump mit dem Ende der Nafta, dem nordamerikanischen Freihandelsabkommen. Keine klare Tendenz von US-Daten Die veröffentlichten US-Konjunkturdaten gaben ein gemischtes Bild ab. Die US-Wirtschaft hat im August an Schwung gewonnen. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – stieg auf 56,0 von 54,6 Punkten im Vormonat. Das ist der höchste Stand seit 27 Monaten. Dagegen sank der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes nach den Daten der ersten Veröffentlichung auf 52,5 Zähler von 53,3 im Vormonat. Volkswirte hatten einen Stand von 53,0 erwartet.
Zurückhaltende Märkte vor Jackson Hole
Der Markt gerate immer mehr in den Bann des Notenbankertreffens in Jackson Hole und gehe in Deckung. Die Börsenumsätze flauten daher immer weiter ab, die Gefahr von Zufallsausschlägen nehme zu, heißt es. Gleichzeitig gebe es nur negative Vorgaben. So setze sich das Politchaos in Washington fort und werde verstärkt durch die näherrückende US-Schuldenbremse mit dem drohenden „Government Shutdown“.
Gleichzeitig fallen die Renditen. Für den Bankensektor sind das negative Vorgaben. Währenddessen nagt der Euro an der 1,18er-Marke zum Dollar und steht kurz vor einem Ausbruch nach oben. Nur weiche Worte von EZB-Chef Draghi zu der Devise könnten ihn nun noch schwächen, heißt es im Handel. Zuletzt hatte sich Draghi nicht mehr zum Euro geäußert. Für Autoaktien sehe es schlecht aus angesichts der sich offenbar als nutzlos erweisenden Einigung auf ein Software-Update beim Diesel-Gipfel.
Wichtige Termine:
07:15 DE/Tele Columbus AG, Ergebnis 2Q, Berlin
08:45 FR/Geschäftsklimaindex August
09:30 DE/CTS Eventim AG & Co KGaA, Ergebnis 1H, München
10:30 GB/BIP 2Q (2. Veröffentlichung)
11:00 DE/Deka-Bank Deutsche Girozentrale, Ergebnis 1H, Frankfurt
14:30 US/Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
15:00 BE/Geschäftsklimaindex August
16:00 US/Verkauf bestehender Häuser Juli
18:00 FR/Arbeitsmarktdaten Juli
US/Fed Kansas City, Economic Policy Symposium in Jackson Hole (bis 26.8.)