Insider Trading 2.0? JPMorgan und Bitcoin

September 20, 2017

5 min

„Bitcoin ist Betrug! […] Wenn einer meiner Leute anfinge, mit dem Bitcoin zu handeln, würde ich ihn binnen einer Sekunde feuern!“ Als sich Jamie Dimon, Chef der US-Investmentbank JPMorgan auf einer Investoren-Konferenz in New York zur bekanntesten Digitalwährung der Welt äußerte, hatte dies weitreichende Folgen. Der Kurs der Kyptowährung sackte spürbar ab. Auch wenn Schwankungen in der Währung durchaus marktüblich sind: Anleger stellten sofort eine Verbindung zwischen den Worten des einflussreichen Bankmanagers und dem deutlichen Kursrückgang her.


Schließlich wetterte Dimon nicht nur gegen die Kryptowährung an sich sondern führte auch aus, dass es kaum einen Markt für deren Verwendung gebe: „Wenn du in Venezuela lebst oder in Ecuador oder in Nordkorea oder in einigen anderen ähnlichen Ecken. Oder wenn du ein Drogendealer, ein Mörder oder so etwas bist – dann bist du mit dem Bitcoin besser dran als mit US-Dollar“, so der Manager. „Es mag also einen Markt dafür geben, aber es wäre ein begrenzter Markt.“ Offensichtlich scheinen sich die JPMorgan-Angestellten die Wutrede ihres Chefs nicht allzu sehr zu Herzen genommen zu haben, denn kurz nach Bekanntwerden des Redetextes twitterte ein Nutzer mit dem Namen „I am Nomad“ Handelsdaten der schwedischen Nordnet Bank, aus denen hervorgeht, dass JPMorgan drei Millionen Euro in einem in Schweden gelisteten Bitcoin-ETN investiert hat. Dieses börsengehandelte Wertpapier, das ähnlich wie ein ETC konstruiert ist, bildet die Kursentwicklung der Kryptowährung zum US-Dollar ab.

DAX ruhig erwartet, Post und Thyssen im Fokus

An den deutschen Aktienmarkt dürfte auch zum Handelsauftakt am Mittwoch kaum Bewegung kommen. Die Anleger werden nach Einschätzung von Börsianern wie in den vergangenen Tagen die Füße still halten – sie warten auf die womöglich richtungweisenden Aussagen der US-Notenbank Fed zu ihrem geldpolitischen Straffungskurs.
Auch an der Wall Street waren die Anleger am Vortag in Deckung gegangen. Spannend wird es nun an diesem Mittwochabend, wenn die Fed voraussichtlich den Startschuss für den Abbau ihrer nach der Finanzkrise aufgeblähten Bilanz geben dürfte. Noch wichtiger dürften aber Aussagen zum Zeitpunkt möglicher weiterer Zinserhöhungen sein, treibt das Billiggeld der Notenbanker die Aktienmärkte doch schon seit Jahren an. Reagieren können die Anleger hierzulande darauf dann aber vor allem erst am morgigen Donnerstag. Nicht außer Acht lassen sollten nach Einschätzung auch die aktuelle Geopolitik: So sei nach den Aussagen des US-Präsidenten vor der UN-Vollversammlung zu Nordkorea mit einer Reaktion aus dem Land rechnen. Die Nordkorea-Krise hatte den Dax in den vergangenen Wochen zeitweise stark belastet, zuletzt hatten sich die Investoren wegen des Ausbleibens neuer Hiobsbotschaften aber etwas gelassener gezeigt.
ThyssenkruppAuf der Unternehmensseite richten sich die Blicke auf thyssenkrupp. Nach monatelanger Hängepartie hat der Essener Industriekonzern sich nun mit der indischen Tata Steel auf eine Zusammenlegung der europäischen Stahlgeschäfte geeinigt. Die Anleger reagierten bereits vor dem offiziellen Handelsstart erleichtert: Die Thyssenkrupp-Aktie schoss auf der Handelsplattform Tradegate um mehr als fünfeinhalb Prozent gegenüber dem Xetra-Schluss in die Höhe. Anleger sollten zudem die Papiere der Deutschen Post nach Branchennachrichten aus den USA im Auge behalten: Am Vorabend hatte der Logistikkonzern FedEx seinen Ausblick gesenkt – wegen eines Cyberangriffs und der Folgen des Hurrikans „Harvey„. Die Post-Aktie profitierte am Morgen laut Börsianern dennoch zunächst von einer positiven Studie der französischen Exane BNP Paribas vom Vortag, die weiter nachwirkte. HeidelbergCement (HeidelbergCement)-Papiere zeigten sich vorbörslich etwas schwächer. Auch beim Baustoffekonzern geht der Umbau weiter: Nach der milliardenschweren Übernahme von Italcementi hat das italienische Tochterunternehmen nun eine Vereinbarung über den Kauf des gesamten Zement- und Betongeschäfts von Cementir Italia getroffen.
Interessant dürfte es auch für den Möbelkonzern Steinhoff werden: In Johannesburg hat an diesem Morgen die Afrika-Tochter Star ihr Börsendebut. Die Erstnotiz erfolgt zeitgleich mit dem Handelsstart in Deutschland. Nicht gut kam bei den Anlegern vor Börsenbeginn eine weitere Übernahme an: Die Aktien des Essenslieferanten Delivery Hero rutschte um knapp 4 Prozent ab – das Unternehmen übernimmt den koreanischen Lieferservice Foodfly nun komplett.

Mehr als 140 Tote bei Erdbeben in Mexiko

MexicoMindestens 149 Menschen sind bei einem schweren Erdbeben in Mexiko ums Leben gekommen.
Dutzende Gebäude wurden nach Angaben der Behörden bei dem Erdstoß der Stärke 7,1 am Dienstag im Zentrum des Landes beschädigt oder zerstört, darunter eine Schule, Wohnblöcke, eine Fabrik und ein Supermarkt in der Hauptstadt Mexiko-Stadt. Millionen Haushalte waren ohne Strom. Hunderte Rettungskräfte und freiwillige Helfer suchten in Trümmern der Gebäude verzweifelt nach Überlebenden. Mehrere Brände brachen aus, die Behörden warnten vor Gaslecks. Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeuge steckten im Verkehr fest, weil Millionen Arbeiter versuchten, nach Hause zu gelangen. Der Flughafen der Hauptstadt stellte seinen Betrieb ein. Die Börse unterbrach ihren Handel.
Allein in Mexiko-Stadt starben mindestens 49 Menschen, wie der Leiter der Zivilschutzbehörde, Luis Felipe Puente, via Twitter mitteilte. Die meisten Todesopfer meldete demnach der Bundesstaat Morelos südlich von Mexiko-Stadt. Dort seien 55 Menschen umgekommen. Auch andere Bundesstaaten waren betroffen. Das Epizentrum lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte in Puebla. „Man kann die Angst und die Panik buchstäblich fühlen“, sagte der Student Jevon Minto.
Wichtige Termine:
09:00 EU/EZB, Sitzung des Rats, keine geldpolitischen Beschlüsse zu erwarten, Frankfurt
10:50 EU/EZB, Zuteilung eines Dollar-Swap-Repogeschäfts
11:30 DE/Zuteilung Neuemission 30-jährige Bundesanleihe über 2 Mrd EUR
16:00 US/Verkauf bestehender Häuser August
16:30 US/Rohöllagerbestände (Woche)
20:00 US/Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung, Projektionen zu Zinsen, Wachstum, Inflation und Arbeitslosenquote;
20:30 PK mit Fed-Chefin Yellen, Washington
FR/OECD, Zwischenbericht über die Wirtschaftsaussichten, Paris
DE/ifo, Istat, KOF der ETH, gemeinsame
Konjunkturprognose Eurozone
ZA/Steinhoff International Holdings NV,
IPO des Südafrika-Geschäfts Star an der Börse Johannesburg, Johannesburg

Was sollten Sie als nächstes lernen? Drehen Sie am Rad, um es herauszufinden!

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