Die EZB hat an diesem Donnerstag Nachmittag eine langsame geldpolitische Wende eingeleitet. Die Notenbank wird ihre extrem lockere Geldpolitik nur sehr langsam zurückfahren und auch im kommenden Jahr weiter Anleihen kaufen.
Zwar wird das Volumen der Anleihekäufe ab Januar von derzeit monatlich 60 Milliarden Euro auf nur noch 30 Milliarden Euro pro Monat halbiert. Die Notenbank setzte aber kein klares Enddatum für die Käufe und teilte nur mit, dass sie bis mindestens September 2018 fortgesetzt werden.
„Die EZB vollzieht den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik erwartungsgemäß sehr vorsichtig“, kommentierte ein Marktanalyst von Goldman Sachs. Der Chefvolkswirt der Allianz, Michael Heise, sieht die Entscheidungen kritisch. Die Fortsetzung der Käufe bis September 2018 sei angesichts der starken Konjunktur und der Aussicht auf eine stärkere Inflation „viel zu expansiv“.
Vor dem Hintergrund der EZB-Beschlüsse sorgte die jüngste Entwicklung in der Katalonien-Krise nicht für erkennbare Kursbewegungen am Devisenmarkt. Der katalanische Regierungschef hatte am Nachmittag überraschend eine angekündigte Erklärung zur Krise in der spanischen Region abgesagt. Es war erwartet worden, dass er dabei Neuwahlen ausrufen würde.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89010 britische Pfund, 133,75 japanische Yen und 1,1678 Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1273,75 Dollar.