Die größten Börsencrashs der Geschichte 

Oktober 28, 2021

6 min

Börsencrashs sind ein Alptraum für jeden Händler, da sie die großen Aktienindizes in ein oder zwei Tagen um mehr als 10 % nach unten drücken können. Solche Einbrüche am Aktienmarkt sind unvorhersehbar und bringen schmerzhafte Verluste für die, die betroffen sind. Händler und Aktieninhaber beginnen, panisch zu verkaufen, um ihre Verluste zu begrenzen, was schnell eskaliert und zu noch langfristigeren und anhaltenden Effekten führen kann. Heute betrachten wir die größten Börsencrashs der Geschichte.

Der große Börsencrash 1929 (Der Crash an der Wall Street)

Der verheerendste Markteinbruch in der Geschichte der USA begann im September 1929 und war einer der Gründe für die einsetzende Große Depression. Dem Zusammenbruch ging ein Spekulationsboom in den 1920-er Jahren voraus, in dem Millionen Amerikaner aktiv in Aktien investierten. 

In den „Goldenen Zwanzigern“ zogen viele Amerikaner aus ländlichen Gegenden in der Hoffnung auf ein angenehmeres Leben in die großen Städte. Man glaubte, dass sich das Wachstum am Aktienmarkt unbegrenzt fortsetzen würde und das schien eine attraktive Gelegenheit zu sein, reich zu werden: der Dow-Jones-Index stieg zwischen 1921 und 1929 von 63 auf 381 Punkte. Die schnell wachsende Nachfrage nach Aktien führte zu überhöhten Kursen, was noch mehr Anleger in der Hoffnung auf große Gewinne anzog. Gleichzeitig verwendeten viele Kleinanleger große Hebel — sie bezahlten nur einen kleinen Anteil des Aktienwertes und leihten sich den Rest der Mittel von Banken. Die Konsumenten bauten wegen einfach zu erhaltender Kredite große Schuldenberge auf, der Markt war extrem labil und reagierte unverzüglich auf jegliche Zweifel am weiteren Wachstum. Schließlich erkannten erfahrenere Anleger, dass der Markt überhitzt war, und begannen auszusteigen.

Der Abstieg des Dow begann im September und setzte sich im Oktober fort, mit dem Höhepunkt von 12,82 % Verlust am 28. Oktober, dem Schwarzen Montag. Am folgenden Dienstag verstärkten sich die panischen Verkäufe noch, da Anleger versuchten, Käufer zu jedem beliebigen Kurs zu finden (aber sie fanden keine). Der Abstieg setzte sich fort und der Index verlor weitere 11,73 % an einem Tag, mit Milliarden Dollar an Verlusten und Tausenden bankrotter Investoren. 

Der Crash an der Wall Street beeinflusste die Wirtschaft der USA enorm. und seine Auswirkungen waren auch außerhalb des Landes spürbar, die europäischen Staaten wurden besonders schwer getroffen. In Folge dessen wurde 1934 eine neue Behörde in den USA gebildet — die Börsen- und Wertpapieraufsicht (SEC), die Richtlinien und Regeln entwickelte, um solche Entwicklungen in Zukunft zu vermeiden.

Der Schwarze Montag 1987

Am 19. Oktober 1987 verzeichnete der Dow-Jones-Index den höchsten Tagesverlust seiner Geschichte. Er betrug 22,6 % an einem Tag, obwohl es kein spezielles Ereignis gab, das diesen Zusammenbruch auslöste. Als mögliche Gründe für den schnellen Markteinbruch kommen computergestütztes Handeln, fehlende Liquidität, Überbewertung des Marktes und Handelspsychologie in Betracht. 

Die Krise wirkte sich nicht nur auf die USA aus: tatsächlich war sie überall auf der Welt spürbar — die Aktienbörse in Hongkong verlor 45,8 %, in Australien 41,8 %, in Großbritannien 26,4 % und in Kanada 22,5 %. 

Trotz der großen Verluste erholte sich der Markt relativ schnell, da das Vertrauen der Konsumenten und der computergestützte Handel die hauptsächlichen Probleme darstellten. Schon im November 1987 begann der Dow, sich zu erholen, und holte alle Verluste bis 1989 auf.

Die Dot-Com-Blase von 1995-2001

Der Dot-Com-Crash von 2001 gehört ebenfalls zu den größten Börsenkatastrophen. Die ökonomische Blase der Dot-Com-Unternehmen existierte zwischen 1995 und 2001 und hatte sich als Ergebnis der Nachfrage nach Aktien von Internetfirmen (meistens aus Amerika) gebildet. 

Zum Ende des 20. Jahrhunderts wurden viele neue Internetunternehmen gegründet und auch etablierte Firmen versuchten, Schritt zu halten und ihr Geschäft in die Online-Schiene zu verlagern. Viele optimistische Investoren gierten danach, Aktien von Onlineunternehmen zu kaufen, und vernachlässigten dabei traditionelle Grundlagen wie das G/V-Verhältnis. Aktien von Unternehmen, die ihre Leistungen über das Internet anboten, gingen durch die Decke, und diese hohen Kurse wurden von Ökonomen gerechtfertigt, die den Beginn eines Zeitalters der „neuen Ökonomie“ reklamierten. In den 5 Jahren zwischen 1995 und 2000 stieg der Nasdaq-Aktienindex um 400 %.

In Wahrheit stellten sich die neuen Geschäftsmodelle als weitestgehend uneffektiv heraus und führten dazu, dass viele Onlinefirmen während der Krise schlossen. Anleger pumpten ihre Mittel in unprofitable Unternehmen, weil sie hofften, dass diese in Zukunft Millionäre werden. Obwohl das sogar für einige wie Amazon zutraf, gaben die meisten Firmen ihr Geld großzügig aus und kümmerten sich nicht um das Wachstum ihres Geschäfts. Im Oktober 2002 stand der Nasdaq um 72 % niedriger als zur Spitzenzeit 2001 und es dauerte über ein Jahrzehnt, bis dieser Wert wieder erreicht wurde.

Die Subprime-Hypothekenkrise 2007-2010

Ursache dieser Immobilienkrise war die Vergabe von Hypotheken an Hauskäufer geringer Bonität, wobei die allgemeinen Standards für die Kreditvergabe aufgeweicht wurden. Diese Verfügbarkeit von Hypotheken sprach alle an, die vorher nicht kreditwürdig waren, und Anleger, die hypothekenbesicherte Wertpapiere kauften und weitere auf diesen sogenannten „Subprime“-Krediten basierende Investments tätigten.

Die Krise setzte ein, als die von den Krediten und Schulden erdrückten Darlehensnehmer ihre Hypotheken nicht mehr bedienen konnten, was die Immobilienpreise fallen ließ. Die basierend auf diesen Möglichkeiten getätigten Investitionen führten zur drastischen Verschuldung ihrer Eigentümer. Finanzorganisationen, die in Immobilien investiert hatten, brachen zusammen. Der Aktienmarkt fiel und im September 2008 hatten die wichtigsten Aktienindizes fast 20 % an Wert verloren.

Die Immobilienblase wird in dem Film „The Big Short“ von 2015 dargestellt, das ist einer der Filme, die jeder Händler gesehen haben sollte.

Der Covid-19-Crash 2020

Anfang 2020 hatte sich die Pandemie in China entwickelt und dann nach Europa ausgebreitet, womit praktisch die gesamte Welt in einen langen Lockdown eintrat. Die Menschen sollten öffentliche Plätze meiden, Restaurants, Museen und Thater waren geschlossen, internationale Reisen waren in den meisten Ländern eingeschränkt — alles Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Abschwung. Gebeutelte Geschäftsfelder mussten Mitarbeiter entlassen, und viele Unternehmen, besonders in der Reise- und Beherberbungsbranche, schlossen für immer. Die Aktienmärkte reagierten entsprechend, im März 2020 verloren der Dow Jones und der S&P 500 13 % bzw. 12 %. 

Dem Abschwung folgte eine leichte Erholung, da viele Branchen einen Weg fanden, ohne direkte Kontakte zu arbeiten und ihre Services an die neue Realität anpassten. Aufgrund der steigenden Nachfrage wuchsen Aktien von E-Commerce- und Online-Technologiefirmen. Die Folgen der Pandemie sind noch nicht vollständig sichtbar, da viele Länder nach wie vor versuchen, sich in der neuen Gegenwart zurechtzufinden.

Was sollten Sie als nächstes lernen? Drehen Sie am Rad, um es herauszufinden!

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