Amazon hat neue Produkt in der Pipeline | Aktienmärkte feiern Trumps Steuerreform
Händler nannten als Grund einen Mix aus Spekulationen auf eine US-Steuerreform und eine weitere Zinserhöhung durch die amerikanische Notenbank.
Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,1759 US-Dollar, nachdem sie im europäischen Nachmittagsgeschäft sogar bis auf 1,1717 US-Dollar gefallen war. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1741 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8517 Euro.
Der Euro litt zur Wochenmitte unter einer breit angelegten Dollar-Stärke. Der „Greenback“ konnte zu allen wichtigen Währungen der Welt zulegen. Einmal mehr richtet sich das Interesse auf eine von US-Präsident Donald Trump großspurig angekündigte Steuerreform. Details dazu werden noch an diesem Mittwochabend mitteleuropäischer Zeit erwartet. Spekulationen auf eine weitere Zinserhöhung in den USA sorgte für zusätzlichen Auftrieb beim Dollar und setzte im Gegenzug den Euro weiter unter Druck. Jüngste Äußerungen der Vorsitzenden der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, deuten auf einen Zinsschritt im Dezember hin. Trotz einer vergleichsweise niedrigen Inflation wolle die Fed ihre Zinserhöhungen „eisern fortsetzen“, kommentierte Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. „In dubio pro Zinserhöhung scheint ihr Motto zu sein.
Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft: Amazon hat offenbar zwei neue Tech-Gadgets in der Pipeline
Bei den erwarteten Artikeln soll es sich um eine smarte Brille und eine Sicherheitskamera für den Innen- und Außenbereich handeln, die das smarte Zuhause erweitern, wie die Financial Times berichtet.
Google startete mit seiner „Google Glass“ einen ähnlichen Versuch, nun zieht auch Amazon wohl mit einer smarten Datenbrille nach. Anders als viele bereits auf dem Markt befindliche Produkte soll die smarte Brille von Amazon wie eine ganz normale Brille aussehen. Aus Datenschutzgründen, mit denen zuvor auch Google zu kämpfen hatte, wird der Internetkonzern wohl auf eine Kamera und einen integrierten Bildschirm verzichten. Dies könnte sich allerdings auch als Vorteil erweisen, denn die Batterielaufzeit würde dadurch verlängert.
Amazons intelligentes Accessoire soll mit einem Smartphone verbunden werden können. Zusätzlich könnte der Träger Alexa ohne Kopfhörer hören. Möglich werden soll dies über eine Bone Construction: Die anliegende Brille gibt dazu einen Schall an den Schädelknochen weiter, wodurch die Stimme der Sprachassistenz direkt im Kopf zu hören ist. Die Umwelt würde kaum etwas davon mitbekommen. Über diese Funktion verfügte auch bereits die smarte Brille von Google.
Das zweite Produkt, mit dem Amazon noch zum Weihnachtsgeschäft angreifen will, soll laut „Financial Times“ ebenfalls im Smart-Home-Bereich anzusiedeln sein. Demnach arbeite Amazons Forschungs-Team „Lab 126“ derzeit an einer Sicherheitskamera für das Haus. Das internetfähige Produkt soll mit dem Amazon Echo Show kompatibel sein. Bei dem Echo Show handelt es sich um die Bildschirmversion des Echo Dots, der durch die Sprachassistenz Alexa bekannt ist. Über das Display des Echo Show könnten Anwender die Bilder der Sicherheitskamera aufrufen und so Details zu den Geschehnissen in und um das Haus erhalten. Allerdings gibt es noch keine genauen Informationen, inwiefern sich diese beiden Geräte koppeln lassen und welche weiteren Funktionen die Home Security Camera aufweisen könnte.
Es wird vermutet, dass Amazon mindestens eines dieser Produkte noch in diesem Jahr auf den Markt bringen wird. Die Amazon Echo-Produktreihe mit der intelligenten Sprachfunktion Alexa sind beliebt und weisen hohe Verkaufszahlen auf. Schätzungen zufolge sollen um die fünf Millionen Echo-Einheiten weltweit bereits im Gebrauch sein. Genaue Verkaufszahlen hat das Unternehmen nicht veröffentlicht. Amazon könnte pünktlich vor dem Weihnachtsgeschäft versuchen mit den neuen Produkten an diesen Erfolg anzuknüpfen.
Rocket Internet verkauft Delivery-Hero-Anteil
13 Prozent des Essenlieferdienstes werde der Internet-Investor Naspers für 660 Millionen Euro übernehmen, teilte Rocket Internet am Donnerstag mit. Damit steige dessen Anteil auf 23,6 Prozent. Rocket hält dann noch 13 Prozent. Rocket Internet teilte zudem mit, seine Verluste im ersten Halbjahr weiter eingedämmt zu haben. Der Fehlbetrag im operativen Geschäft (Ebitda) ausgewählter Start-Ups – vom Kochbox-Anbieter HelloFresh bis zum Möbelhändler Home24 – sanken um 44 Millionen auf 161 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um 29 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro.
Facebook-Chef verteidigt Konzern gegen Trump-Kritik
Im amerikanischen Wahlkampf im vergangenen Jahr seien die beiden politischen Lager gleichermaßen über Inhalte in dem sozialen Netz verärgert gewesen, erklärte der Manager am Mittwoch in einem Facebook-Beitrag. „So ist das, wenn man eine Plattform für alle Ideen betreibt.“ Zudem sei es positiv, wenn Kandidaten und Wähler miteinander in Kontakt kämen.
Der US-Präsident hatte Facebook vorgeworfen, ihm feindlich gegenüber zu stehen und angedeutet, dass der Konzern mit Trump-kritischen Medien heimlich zusammengearbeitet haben könnte. Das Unternehmen steht seit Wochen in der Kritik, weil mutmaßlich russische Vertreter Anzeigen auf Facebook buchten und gefälschte Nutzerkonten anlegten, um die Spannungen vor der US-Präsidentenwahl im vergangenen Herbst zu erhöhen.
Mehrere Kongressausschüsse und ein Sonderermittler gehen der Frage nach, ob Russland die Wahl beeinflusste. Die Regierung in Moskau hat dies stets zurückgewiesen. Vor den Kongressabgeordneten sollen in den kommenden Wochen Manager von Facebook, der Google-Mutter Alphabet und Twitter aussagen. Ob Facebook-Chef Zuckerberg persönlich vernommen wird, ist noch unklar.
Chrysler verhandelt mit US-Dieselkäufern über Vergleich
Im Streit über zu hohe Schadstoffwerte werden Vertreter von Fiat Chrysler im kommenden Monat mit Anwälten von Autokäufern über einen Vergleich verhandeln.
Das Gespräch werde am 12. Oktober in Washington stattfinden, sagte der gerichtlich bestellte Schlichter Ken Feinberg am Mittwoch. Demnach nimmt auch der Zulieferkonzern Robert Bosch an dem Gespräch teil. Das US-Justizministerium wirft dem italienisch-amerikanischen Konzern vor, eine illegale Software eingesetzt zu haben, die bei über 100.000 Autos zu überhöhten Abgaswerten geführt haben soll. Die entsprechende Klage wurde im Mai eingereicht. Zudem streitet sich der Konzern mit zahlreichen Käufern der betroffenen Fahrzeuge. Fiat hat ein Fehlverhalten zurückgewiesen. Die Branche steht im Zuge des Abgasskandals bei Volkswagen unter besonderer Beobachtung.
Wichtige Termine am Donnerstag:
09:00 DE/Verbraucherpreise Sachsen September
09:00 ES/HVPI und Verbraucherpreise September (vorläufig)
10:00 DE/EZB-Direktor Praet, Eröffnungsrede beim TSI Congress, Berlin
10:00 DE/VDMA, Auftragseingang Maschinen- und Anlagenbau August
10:00 DE/Verbraucherpreise Bayern, Brandenburg und Hessen September
10:30 DE/Verbraucherpreise Nordrhein-Westfalen September
11:00 DE/Konjunkturforschungsinstitute, PK zum Herbstgutachten, Berlin
11:00 DE/Verband der Chemischen Industrie, PK zur Vorstellung
der Studie „Chemie 4.0“ mit Präsident Bock, Frankfurt
11:00 DE/Hornbach Holding AG & Co KGaA, PK zum Ergebnis 1H, Frankfurt
11:00 DE/Hella KGaA Hueck & Co, HV, Lippstadt
11:00 EU/Index Wirtschaftsstimmung September
11:00 EU/Geschäftsklimaindex Eurozone September
13:00 CA/Blackberry Ltd, Ergebnis 2Q, Waterloo
13:10 AT/EZB-Direktorin Lautenschläger, Rede bei einer
Konferenz der European Supervisor Education Initiative, Wien
14:00 DE/Verbraucherpreise September (vorläufig)
14:30 US/BIP 2Q (3. Veröffentlichung)
14:30 US/Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
15:45 US/Fed, Rede von Kansas-City-Fed-Präsidentin George
(2017 nicht stimmberechtigt im FOMC), Kansas City
DE/Stellenindex BA-X September
DE/Verbraucherpreise Baden-Württemberg September
DE/Tui AG, Buchungs-Update, Hannover