Der Terroranschlag von Barcelona war ganz offensichtlich von langer Hand geplant. Die Las Ramblas ist die meistbesuchte Flaniermeile der Stadt. Sie ist gesäumt von Cafés, Blumen- sowie Souvenirläden und zu jeder Zeit voller Leute – Spanier ebenso wie Touristen. August ist Hauptreisezeit und Barcelona ist eines der beliebtesten Touristenziele in Spanien. In der spanischen Küstenstadt Cambrils konnte die Polizei in der Nacht ein ähnliches Attentat gerade noch verhindern.
Damit ist klar, dass die Terroristen die größtmögliche Zahl an Opfern erreichen wollten. Sie rasten mit einem Lieferwagen in die Menge und hinterließen eine blutige Spur: Nach bisherigen Erkenntnissen sind 13 Menschen gestorben und weitere 100 verletzt, davon mehrere schwer. Das Muster ist aus anderen Städten wie Nizza oder Berlin bekannt und es zeigt, dass das Risiko von Anschlägen sich schlicht nicht vermeiden lässt. Die Polizei kann zwar Personen verhaften, die Waffen oder Material zum Bombenbau besitzen – aber nicht alle, die einen Lieferwagen mieten. Aktienmärkte fielen auf 3-Monatstiefts.
Deutsche Bank einigt sich
Die Deutsche Bank hat mit Klägern in einem US-Rechtsstreit um angebliche Preisabsprachen am Anleihemarkt einen millionenschweren Vergleich ausgehandelt. Sollte der zuständige Richter der vorläufigen Einigung zustimmen, würde das in Frankfurt ansässige Geldhaus 48,5 Millionen Dollar zahlen. Das geht aus Gerichtsdokumenten vom Donnerstag hervor.
Die Deutsche Bank ist eines von zehn Instituten, denen Investoren gemeinsame Marktmanipulation zur eigenen Bereicherung vorwerfen. Die Geldhäuser hätten sich von 2005 bis 2015 über verschiedene Kommunikationskanäle mit sensiblen Preisdaten versorgt und so eine „dreiste Verschwörung“ betrieben, behaupten die Kläger. Auch die Bank of America erzielte bereits einen vorläufigen Vergleich, dessen Volumen jedoch mit 17 Millionen Dollar deutlich geringer ausfällt als bei der Deutschen Bank. BNP Paribas, Crédit Agricole, HSBC, Nomura, Royal Bank of Canada, Credit Suisse sowie Citigroup und Toronto-Dominion Bank sind in dem Rechtsstreit ebenfalls angeklagt. Nichts gutes für Bankaktien.
Ölpreise geben nach
Am Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 50,96 US-Dollar. Das waren sieben Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im September fiel um sechs Cent auf 47,03 Dollar. Die Aussicht auf ein weiter hohes Ölangebot lastete laut Händlern weiterhin etwas auf den Preisen.
Mittlerweile werden in den USA im Schnitt wieder etwa 9,5 Millionen Barrel pro Tag gefördert. Experten der Commerzbank verweisen darauf, dass diese Menge nur knapp unter dem Rekordhoch vom Frühjahr 2015 liegt. Der Terroranschlag in Barcelona mit mindestens 13 Toten am Vortag hatte am Ölmarkt für keine nachhaltige Verunsicherung gesorgt. Im weiteren Tagesverlauf werden die Anleger den Blick auf Daten zu den US-Ölbohrlöchern des Ölausrüsters Baker Hughes richten, die weiteren Aufschluss über das US-Angebot geben werden
Moderate Verluste in den USA
Die US-Aktienmärkte haben am Donnerstag ihre moderaten Verluste im Handelsverlauf ausgeweitet. Immer mehr Anleger zweifelten am Erfolg der vollmundig angekündigten Wachstumspolitik von US-Präsident Donald Trump, hieß es im Markt. Verwiesen wurde in diesem Zusammenhang darauf, dass Trump am Vortag zwei Berater-Zirkel nach dem Rückzug zahlreicher prominenter Wirtschaftsführer auflöste. Der Dow fiel zuletzt um 0,80 Prozent auf 21 848,18 Punkte. Für den breiter aufgestellten S&P 500 ging es um 0,96 Prozent auf 2444,37 Punkte abwärts. Der NASDAQ 100 verlor 1,38 Prozent auf 5835,76 Punkte.
Überwiegend gute US-Konjunkturdaten hatten Börsianern zufolge keinen großen Einfluss auf die Kurse. So fiel die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche deutlicher als erwartet. Das Geschäftsklima in der Region Philadelphia trübte sich im August weniger stark als erwartet ein. Die Industrieproduktion stieg im Juli geringer als vorausgesagt. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren für Juli kletterte wie prognostiziert nach oben. Bei Cisco mussten die Anleger einen Kursrückgang von 4,1 Prozent verkraften, womit die Aktie klares Schlusslicht im Dow war.
Der Netzwerkspezialist musste im abgelaufenen Quartal beim Umsatz und vor allem beim Gewinn im Vergleich zum Vorjahr deutliche Abstriche machen. Dass sich der Gewinn im Rahmen der Markterwartungen bewegte und die Erlöse sogar etwas höher als angenommen ausfielen, half den Aktien nicht. Allerdings bleibt auch der Ausblick trübe.
Für die Wal-Mart-Titel ging es um 1,7 Prozent bergab. Aufgrund von Investitionen ins Online-Geschäft und wegen hoher Sonderkosten verdiente der Handelskonzern im zweiten Quartal deutlich weniger als vor einem Jahr. Die gestiegenen Erlöse konnten die Anleger nicht besänftigen. Zudem liegen die Analystenschätzungen für den Gewinn je Aktie (EPS) im dritten Quartal bereits am oberen Ende der Unternehmens-Zielspanne.
Wichtige Termine:
07:30 GB/Air Berlin plc, Ergebnis 2Q, Rickmansworth
08:00 DE/Erzeugerpreise Juli
10:00 EU/EZB, Leistungsbilanz Eurozone Juni
11:00 DE/Friedrich-Ebert-Stiftung, PK zur Studie „60 Prozent der EU-Bürger wollen mehr Europa“, Berlin
11:30 DE/Regierungs-PK, Berlin
16:00 US/Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan August (1. Umfrage)
16:15 US/Fed, Rede von Dallas-Fed-Präsident Kaplan (2017 stimmberechtigt im FOMC) beim Dallas County Community College District
– DE/Grand City Property Ltd, Ergebnis 1H, Berlin
– DE/Eurex, Kleiner Verfallstag für Aktienindex-Optionen
– EU/Ratingüberprüfung für Griechenland (Fitch), Rumänien (Moody’s)