Mit den Wetten gegen Sicherheitshypotheken in der Finanzkrise machte sich der Investor und Short-Seller Steve Eisman einen Namen. Er ging als einer der wenigen Gewinner aus dieser dunklen Zeit für die Märkte hervor. Inzwischen gilt er als eine der Wall Street-Größen und viele Anleger schenken seinen Schachzügen besondere Beachtung – auch dem aktuellsten.
In einem Interview mit Bloomberg vom vergangenen Freitag gibt Eisman unverhohlen zu: „Ich sehe den Wert in Tesla nicht. Wir shorten Tesla.“ Und damit ist Eisman längst nicht allein. Die Tesla-Aktie gehört zu einer der meistgeshorteten Aktien der Wall Street. Andere Experten, wie Jim Cramer, sagen der Tesla-Aktie dagegen eine goldene Zukunft voraus. Der Grund für Eismans negative Einschätzung liegt insbesondere im Tesla-CEO.
Musk „hat Umsetzungsprobleme“
In der vergangenen Woche geriet Tesla allen voran wegen seines Chefs Elon Musk in die Schlagzeilen. Der als Visionär bekannte CEO zeigte sich zunehmend dünnhäutig, egal ob es die Unternehmensentwicklung oder persönliche Belange betraf. Genau diese Dünnhäutigkeit macht für Eisman das Risiko der Tesla-Aktie aus: „Sehen Sie, Elon Musk ist ein sehr sehr schlauer Mann, aber es gibt viele schlaue Menschen auf dieser Welt und Schlausein reicht nicht, man muss es umsetzen, und er hat Umsetzungsprobleme“, so Eisman im Bloomberg-Interview.
Elon Musk hatte in einer Telefonkonferenz die Fragen der Analysten abgekanzelt, über Twitter einen der Höhlentaucher von Thailand beleidigt und einen Tesla-Kritiker bei dessen Boss angeschwärzt. Damit nicht genug: Zu den Tiraden des CEOs gesellen sich auch Gerüchte über die mögliche Zahlungsunfähigkeit des Konzerns. So hatte Tesla erst vor Kurzem Zulieferer um Rückerstattungen bereits bezahlter Gelder gebeten.
Eisman sieht noch ein weiteres Problem: Tesla komme beim automatisierten Fahren nicht weiter und „der große Wettbewerb in diesem Bereich wird nächstes Jahr stattfinden“. Am kommenden Mittwoch wird Tesla seine Bilanz für das vergangene Quartal vorlegen und Anleger warten gespannt auf die Telefonkonferenz im Anschluss. Auch Eisman gibt sich erwartungsvoll: „Wir werden sehen, wie sein Quartal lief.“ Zeit mit Eisman gleich zu ziehen und zu shorten?