Wie beeinflusst die Pandemie die internationalen Finanzmärkte und wie sollten Sie bei der derzeitigen Unsicherheit vorgehen? Wir werden versuchen, auf diese und weitere Fragen eine Antwort zu geben. Lesen Sie diesen Beitrag, um zu erfahren, wie Sie Ihre Handelstechniken möglicherweise an die Corona-Epidemie anpassen können.
Was passiert gerade?
Das Coronavirus hat die globalen Finanzmärkte auf verschiedene Weise beeinflusst. Da die Epidemie noch anhält, ist es schwer zu sagen, in welchem Maße, aber die Einflüsse sind definitiv spürbar. Zwischen dem 19. Februar und dem 23. März verlor der S&P 500 über ein Drittel seines Werts. Der Dow-Jones-Index fiel im gleichen Zeitraum sogar noch etwas stärker (um 36 %). Obwohl sie derzeit wieder wachsen, zeigen beide Kennziffern einen Einbruch der globalen Wirtschaft von einer Stärke, wie es ihn in den letzten 5 Jahren nicht gegeben hat. Und mehr noch — die wirtschaftlichen Auswirkungen der aktuellen Pandemie sind sicherlich nicht darauf beschränkt. Es können auch später noch bisher unerkannte oder verzögerte Effekte auftreten.
Trotz der derzeitigen Erholung kann der Wirtschaftsabschwung in China, den USA und Europa immer noch eine umfassende Finanzkrise auslösen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das globale BIP im aktuellen Jahr einen Einbruch erleben wird.
Was ist zu erwarten?
Gemäß der unabhängigen europäischen Unternehmensberatung Roland Berger ist das Szenario einer ’schnellen Erholung‘ schon vom Tisch. Die Experten rechnen außerdem mit Beeinträchtigungen für eine Dauer von 4 bis 12 Wochen. In China ist die Ausbreitungskurve des Virus weiter vorangeschritten und die Wirtschaft beginnt, wieder anzulaufen (zumindest nach Angaben der chinesischen Regierung). Europa und die USA ihrerseits versuchen derzeit noch, die Effekte von COVID-19 komplett zu analysieren. Hier wird die Erholung noch einige Zeit auf sich warten lassen.
Bestimmte Branchen werden stärker betroffen sein als andere. Fluggesellschaften sowie das Gast- und Einzelhandelsgewerbe (ausgenommen Waren des täglichen Bedarfs) müssen harte Einschnitte verkraften. Das gilt auch für die Automobilindustrie, die Logistikbranche und den Erdöl-/Erdgassektor. Finanzdienstleister wiederum sind weniger stark beeinträchtigt. Aber die Auswirkungen der Pandemie sind in allen Branchen in einem bestimmten Grad spürbar. Dies wird die globale Wirtschaft definitiv für einige Zeit zurückwerfen.
Die Experten von Roland Berger schließen nicht aus, dass die Epidemie im schlimmsten Fall eine weltweite Krise auslösen kann. Dabei wächst das BIP im Jahr 2020 in China um 0,3 % und sinkt in Europa um 9,3 % und in den USA um 10,4 %. Unabhängig davon, welches Szenario eintritt, muss ein Händler für jegliche Entwicklung gewappnet sein.
Wie sollten Sie Ihre Strategie anpassen?
Da wir jetzt wissen, wie sich das Coronavirus auf die Weltwirtschaft auswirkt, stellt sich die Frage nach möglichen Anpassungen der Handelsstrategie. Als Händler sollte Sie wissen, wie Sie Ihr Handelskapital einsetzen und auf Volatilität spekulieren.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Märkte derzeit viel sensibler auf schlechte Nachrichten reagieren. Jedes Anzeichen einer unbefriedigenden finanziellen Entwicklung kann die Anleger verschrecken und zum Absturz eines Vermögenswertes führen.
Folgendes können Sie beim Handel mit CFDs auf Aktien während der Pandemie versuchen:
- Verfolgen Sie aufmerksam alle Nachrichten in Bezug auf ein bestimmtes Unternehmen. Bei der derzeitigen großen Unsicherheit können alle negativen Ankündigungen den Aktienkurs nach unten drücken. In bestimmten Branchen ist mit massiven Entlassungen und Negativwachstum zu rechnen.
- Sie können nach Unternehmen mit guten fundamentalen Daten und einem fallenden Kurs suchen, da diese das Potential haben, sich zu erholen.
- Sie können erwägen, Short-Positionen für Unternehmen zu eröffnen, bei denen Sie einen fallenden Kurs erwarten.
Folgendes können Sie beim Handel mit Optionen und Devisen während der Pandemie versuchen:
- Verfolgen Sie aufmerksam alle Nachrichten in Bezug auf ein bestimmtes Land. Das verstärkte Auftreten von COVID-19 kann die Wechselkurse der Währungen der betroffenen Länder negativ beeinflussen, nicht unbedingt wegen der demografischen Konsequenzen, sondern wegen der wirtschaftlichen Stagnation.
- Sie können erwägen, Währungen von Ländern zu handeln, die nicht von der Epidemie betroffen sind.
Unabhängig von Ihrer verwendeten Handelstechnik und den Anpassungen an die aktuellen Ereignisse ist es wichtig, die grundlegenden Regeln des Risikomanagements einzuhalten. Vermeiden Sie beispielsweise, mehr als 2 % Ihres Handelskapitals für ein Geschäft einzusetzen.
Ebenfalls ist es wichtig, die eigenen Emotionen zu kontrollieren. Denken Sie an die Regeln, die Benjamin Graham in seinem Buch „Der intelligente Investor“ aufstellte. Gemäß diesen sollte ein intelligenter Anleger nicht übereilt während einer Krise verkaufen und sich zurückhalten, während eines Booms zu kaufen. Aktuell sehen wir ein klares Beispiel dafür — viele Anleger verkaufen panisch ihre Werte, was während eines Abschwungs keine gute Strategie ist. Nach der Regel „billig kaufen, teuer verkaufen“ kann der Abschwung eine gute Gelegenheit für Investoren sein, die Werte ihrer Wahl günstig zu erwerben. Daran sollten Sie beim Eröffnen von Geschäften auf der Plattform denken.
Quelle: Jüngste Aktualisierung unserer Serie zu den wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona