Die Digitalwährung Bitcoin hat in den letzten Wochen erstmal die Marke von 2000 US-Dollar übersprungen. Auch andere Digitalwährungen legten kräftig zu. Investment Chance oder überbewertete Blase?
Bitcoin schrieb in den letzten Wochen Geschichte. Dabei stiegt der Wert der Digitalwährung nicht nur über jene einer Feinunze Gold, sondern markiert ebenso einen neuen historischen Höchststand: Bis auf 2844,54 US-Dollar ging es nach oben.
Und einige der aktuellen politischen, wirtschaftlichen sowie technischen Entwicklungen sprechen dafür, dass die Rally ihr Ende noch lange nicht erreicht hat.
Trumpsche Wahlversprechen – Auf der Suche nach neuen, sicheren Hafen
Vor allem seit der Wahl Donald Trumps und der zunehmenden politischen, regulatorischen und wirtschaftlichen Unberechenbarkeit der US-Politik finden Digitalwährungen erneut verstärkten Zulauf.
Dabei profitierten zunächst jedoch die Aktienmärkte in der Hoffnung auf eine Implementierung der Trumpschen Wahlversprechen. Inzwischen wich diese Hoffnung jedoch überwiegend Zweifeln, ob die von der US-Regierung geplanten Infrastruktur- und Steuersenkungsprogramme tatsächlich so umgesetzt werden können wie dies im Wahlkampf versprochen wurde.
Daher befinden sich viele Anleger auf der Suche nach Diversifizierung und neuen Anlageklassen. Gold galt dabei stets als Krisenwährung, jedoch substituiert Bitcoin – und andere Kryptowährungen – dies in den letzten Jahren fortlaufend. Schließlich bieten Kryptowährungen im Vergleich zu Gold eine Reihe von veritablen Vorteilen: Durch ihre digitale Beschaffenheit werden hohe Lagerkosten vermieden, zudem sind die Ressourcen wie bei Gold nicht natürlich begrenzt und können nahezu unendlich geteilt werden.
Dennoch besteht ein Mangel an Regulierung, die digitale Beschaffenheit und kein garantierter Wert bedeuten, dass das Investieren in Digitalwährungen mit erheblichen Risiken verbunden ist.
Staatliche Aufsicht und Banken ausgeschlossen
In diesem Kontext könnte es für Bitcoin Anleger insbesondere attraktiv sein, dass Bitcoins eine anonyme Möglichkeit des Zahlungsverkehrs darstellen. Dies ist vor allem für Anleger in Nationen mit starken Kapitalverkehrskontrollen, wie etwas China, interessant.
Doch nicht nur Bitcoins blühen auf
Im Digitalschatten von Bitcoins sind jedoch auch eine Reihe von anderen Digitalwährungen in den Fokus der Anleger gerückt und haben teils beeindruckende Kursanstiege verzeichnet. So ging es z.B. für Ethereum auf bis zu 365 US-Dollar nach oben. In einem Jahr hat die Währung damit satte 2.000% zugelegt*. Auch die schnellere Bitcoin Alternative Litecoin hat in den vergangenen Monaten enorm zugelegt. Auch für weniger bekannte Vertreter im Digitalwährungssektor – Dash, Ripple oder Monero – ging es teilweise stark nach oben.
Blockchain ist bereits Teil der Zukunft
Fest steht: Die Digitalisierung ist auch in Bereich der Finanzwirtschaft nicht aufzuhalten. Denn die unter Bitcoin liegende Blockchain-Technologie, eine dezentrale IT-Architektur die einen verifizierbaren, digitalen Handschlag erzeugt könnte gerade dabei sein, Mittelsmänner im FX-, Interbanken- sowie Anlagegeschäft zu substituieren. Dies wird früher oder später wohl nationale sowie internationale Regulierungsbehörden auf den Plan rufen*, da diese Technologie zentrale Instanzen und deren Kontrollen überflüssig macht. Doch ein Verbot schein durch den bereits erzielten Fortschritt unwahrscheinlich, auch ist eine rein national umgesetzte Lösung für eine global implementierte Währung nicht ausreichend.
Die Zukunft nicht verpassen
Aus diesen Gründen scheint die Annahme plausibel, dass die aktuelle Rally rund um Digitalwährungen noch lange nicht abgeschlossen ist und einige Anleger immer noch den Zug aufspringen.
Die Nachfrage nach Bitcoins ist unverändert hoch, die Anzahl der Bitcoins beschränkt, es findet eine veritable technische Revolution im der Finanzindustrie statt.