Nach ihrer Aufspaltung hat die Digitalwährung Bitcoin einen neuen Höchststand erreicht. Am Sonntag stieg sie erstmals in ihrer Geschichte über die Marke von 4000 Dollar je Bitcoin. Seit Jahresbeginn hat sich der Kurs damit vervierfacht. Zum Vergleich: Der am stärksten gestiegene Aktienkurs im Standardwerteindex Dax, die Lufthansa, kam in der gleichen Zeit auf ein Plus von knapp 60 Prozent. Der Dax insgesamt legte um ungefähr viereinhalb Prozent zu.
Die jüngsten Kursgewinne gehen einher mit der Aufspaltung der Digitalwährung in Bitcoin und Bitcoin Cash. Parallel zur Aufspaltung wurden von der Bitcoin-Gemeinschaft technische Neuerungen verabschiedet, welche die zuletzt stark gefallene Geschwindigkeit der Transaktionen mit dem Bitcoin wieder erhöhen sollen. Das macht die Kryptowährung augenscheinlich attraktiv für viele Nutzer: Erst Anfang August hatte der Bitcoin erstmals die 3000-Dollar-Marke geknackt und danach fast stetig weiter zugelegt.
RWE geht gestärkt in die Zukunft
Der Energieversorger RWE hat nach einem eher schleppenden Start zu Jahresbeginn den Weg zurück in die Profitabilität gefunden. Trotz rückläufiger Großhandelspreise für Strom und leicht rückläufigen Außenumsätzen stiegen die Ergebniskennziffern deutlich. Der Nettogewinn fiel mit 2,7 Milliarden Euro mehr als fünf Mal so hoch aus wie im Vorjahr. Vornehmlich war dafür die zurückerstattete Brennelementesteuer verantwortlich, die das Bundesverfassungsgericht im Juni als verfassungswidrig eingestuft hatte.
Bereinigt um diesen Effekt stieg der Überschuss um 35 Prozent auf 809 Millionen Euro. Neben einem verbesserten Finanzergebnis war dafür vor allem eine bessere geschäftliche Entwicklung verantwortlich. So stieg das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 6,7 Prozent. Dafür ursächlich war die nach einem schwachen Vorjahr bessere Entwicklung im Energiehandel, statt eines operativen Verlustes fielen hier 131 Millionen Euro Gewinn an.
Trump vs. Nordkorea: Weiter Unsicherheit
Die Nordkorea-Krise sorgte auch zum Wochenschluss für Zurückhaltung unter den Investoren. Die Anleger machten vor allem in der Euro-Peripherie Kasse, so verlor die Börse in Mailand 1,5 Prozent, Madrid handelte 1,6 Prozent im Minus. Die Anleger gingen erst einmal auf Abstand, nachdem China angekündigt hatte, sich die Kursausschläge an den heimischen Rohstoffmärkten genauer anzuschauen.
Nach Handelsschluss in China teilte die Shanghai Futures Exchange mit, die Transaktionsgebühren für Intra-Day-Trading bei Betonstahl-Futures zur Lieferung im Oktober und Januar zu erhöhen, zudem wurde die Mindestgröße angehoben. Diese Maßnahmen dürften kurzfristig dazu führen, dass das spekulative Geld aus dem chinesischen Terminmarkt weicht. Gut hielten sich die defensiven Sektoren Chemie (plus 0,1 Prozent) und Gesundheit/Pharma (minus 0,3 Prozent). Der Bankensektor verlor als zyklischer Sektor und wegen der fallenden Renditen 1,5 Prozent. Deutsche Bank gaben nach einer Verkaufsempfehlung durch HSBC um 1,4 Prozent nach.
Dollar weiter belastet
Am Morgen bewegt sich das Euro-Dollar-Paar seitwärts. Händler gehen aber davon aus, dass die geringe Inflation in den USA die Zinserwartungen weiter dämpfen und den Dollar bellasten dürfte. Gegen den Yen rückt der Dollar am Morgen etwas vor, obwohl das japanische Wirtschaftswachstum stärker ausgefallen ist als erwartet. Teilnehmer begründen dies mit der politischen Entspannung der Nordkorea-Krise. Der Yen ist als „sicherer Hafen“ vor allem in Krisenzeiten gefragt. Am Freitag geriet der Dollar nach den Verbraucherpreisdaten unter Druck. Der Euro stieg von Kursen um 1,1760 auf 1,1824 Dollar.
Ölpreise wieder volatil
Nach anfänglichen Verlusten drehten sie ins Plus, so dass das Barrel der Sorte WTI 0,5 Prozent zulegte. Daten belegten nur einen leichten Anstieg der aktiven Bohrlöcher, was die Erwartung stärkte, dass die Aktivität sich stabilisiert hat. Zudem machte der schwächere Dollar Öl für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum billiger, was den Preis ebenfalls stützte. Andererseits wirkte noch immer der monatliche Bericht der Internationalen Energieagentur vom Vortag, aus dem hervorging, dass die Ölfördermenge im Juli abermals gestiegen ist.
Ein Grund dafür ist, dass die von Opec-Mitgliedern und anderen Ölstaaten vereinbarten Förderkürzungen nicht immer konsequent eingehalten werden. Außerdem haben Libyen und Nigeria, die ohnehin von den Begrenzungen ausgenommen waren, ihre Förderung erhöht. Laut Händlern lässt auch der Nordkoreakonflikt den Ölmarkt nicht ungeschoren.
Wichtige Termine in dieser Woche:
Montag, 14. August 2017
11:00 EU/Industrieproduktion Juni
11:30 EU/EZB, Zuteilung Haupt-Refi-Tender
11:30 DE/Regierungs-PK, Berlin
15:45 EU/EZB, Wöchentliche Veränderung der Bestände der Eurosystem-Zentralbanken an Staatsanleihen, Covered Bonds, Unternehmensanleihen und ABS