Die Fluggesellschaften ragten am Dienstag aus der europäischen Börsenlandschaft heraus: Die Insolvenz von Air Berlin trieb die Aktien der Konkurrenten in die Höhe. Am Gesamtmarkt war das Geschäft mit dem Feiertag in einigen katholisch geprägten Staaten und Bundesländern dagegen ruhig. Lufthansa gewannen 4,7 Prozent und waren damit größter DAX-Gewinner. „Ein Konkurrent weniger, mehr freie Slots und mehr freie Piloten, das stützt“, sagte ein Teilnehmer. Der Branchenindex der Reise- und Freizeit-Aktien führte mit einem Plus von 0,8 Prozent die Gewinnerliste bei den Branchenindizes an.
Der Kurs von Air Berlin brach dagegen um 34 Prozent ein. Die Aktie von Danone stieg um 1 Prozent. Positiv wertete ein Aktienhändler, dass Kreisen zufolge der aktivistische US-Investor Corvex Management bei den Franzosen eingestiegen sein soll. Corvex hält auch eine Beteiligung an Clariant – Ziel ist es, den geplanten Zusammenschluss mit Huntsmann zu Fall zu bringen. Die Erholung der US-Aktienmärkte kam am Dienstag ins Stocken, obwohl es neue Hinweise auf eine Entspannung im Nordkorea-Konflikt gab und Konjunkturdaten überraschend gut ausgefallen waren.
So stiegen die Einzelhandelsumsätze im Juli stärker als erwartet, und auch die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York zog im August unerwartet stark an. Unter den Einzelwerten fielen Home Depot um 2,7 Prozent, obwohl die Baumarktkette gute Zahlen vorgelegt und den Ausblick erhöht hatte. Händler vermuteten Gewinnmitnahmen hinter dem Minus. Apple (+1,1 Prozent) erreichten im Verlauf ein neues Rekordhoch, nachdem der Hedgefondsmanager David Tepper seinen Anteil an dem Technologieriesen mehr als verdoppelt und Warren Buffett seine umfangreiche Beteiligung noch etwas aufgestockt hatte.
Berkshire Hathaway hatte jedoch den Komplettausstieg bei General Electric mitgeteilt. Zudem seien die Beteiligungen an IBM, Costco Wholesale und Sirius XM Holdings reduziert worden. Dagegen kaufte Berkshire 17,5 Millionen Aktien von Synchrony Financial. Die Aktie legte um 4,6 Prozent zu. General Electric und Costco verloren 0,9 und 0,7 Prozent. IBM sanken um 0,2 Prozent. Nicht gut kam bei den Anlegern die Übernahme von Songa durch Transocean an. Transocean verbilligten sich um 5,7 Prozent.
Ein Harvard-Forscher sagt, dass Bitcoin in fünf Jahren 100.000 Dollar Wert sein wird
Der BTC-Preis könnte in den kommenden fünf Jahren auf 100.000 US-Dollar steigen. Das ergab eine Analyse des Währungsinvestors Dennis Porto, der dazu das Mooresches Gesetz zu Rate zog. Der Harvard-Akademiker sagte, das Mooresche Gesetz sei ursprünglich auf die Zahl der Transistoren in einem Chip ausgelegt, „es kann jedoch auf jede digitale Technologie angewandt werden.“ Intel-Mitgründer Gordon Moore stellte 1965 ein Gesetz auf, das die exponentiellen Steigerungen von digitalen Technologien beschreibt. „Jede Technologie, die exponentiell wächst (also nach dem Mooreschen Gesetz), hat eine Verdopplungszeit“, sagt Porto.
Es ist das erste Mal, dass Porto das Gesetz auf einen Preis anwenden konnte. Seit es Bitcoin gibt, so Porto, hat die Kryptowährung ihren Preis alle acht Monate verdoppelt. „Das bietet Investoren eine einzigartige Möglichkeit: Es ist ziemlich kompliziert, in Chips oder Internet-Geschwindkeiten zu investieren, aber es ist sehr leicht, Bitcoin zu kaufen“, so Porto. Er erwartet, dass dieser Verdopplungstrend anhält, bis Bitcoin sich vollständig in der Verbraucherwahrnehmung manifestiert hat. Eine andere Kryptowährung könnte Bitcoin bis dahin jedoch auch verdrängen. Für Porto ist jedoch klar: Bis Februar 2021 wird ein Bitcoin mehr als 100.000 US-Dollar Wert sein.
Warren Buffett setzt auf die Kreditkartenbranche
Value Investing – mit dieser Strategie ist Warren Buffett zum mehrfachen Milliardär aufgestiegen. Der „innere Wert“ eines Unternehmens, also der realwirtschaftliche Gegenwert, ist ausschlaggebend dafür, ob Buffett mit seiner Holding Berkshire Hathaway in eine Firma investiert. Nun scheint der Starinvestor die Kreditkartenbranche für sich neu entdeckt zu haben.
Warren Buffett ist schon seit Jahren mit mehreren Milliarden an American Express, Visa sowie MasterCard beteiligt und landete nun mit dem eher unbekannten US-Finanzdienstleister Synchrony Financial einen ganz außergewöhnlichen Coup. Berkshire Hathaway teilte am Montag mit, Anteile an Synchrony Financial erworben zu haben. Buffetts Investmentgesellschaft besitze nun 17,5 Millionen Aktien an dem Finanzdienstleister mit einem Börsenwert von 521 Millionen Dollar zum 30. Juni.
Synchrony ist eine ehemalige Tochter von General Electric und einer der größten Anbieter von Kundenkreditkarten in den USA. Nachdem Buffetts Einstieg bekannt wurde, legten Synchrony-Aktien im nachbörslichen Montagshandel 4,6 Prozent zu und verbuchten auch am Dienstag ein deutliches Plus an der New Yorker Börse.
Wichtige Termine am heutigen Donnerstag:
09:30 DE/Kabinett, Sitzung, Berlin
10:00 IT/BIP 2Q (1. Veröffentlichung)
10:30 GB/Arbeitsmarktdaten Juli
10:50 EU/EZB, Zuteilung eines Dollar-Swap-Repogeschäfts
11:00 EU/BIP 2Q (2. Veröffentlichung)
12:45 DE/Bundesaußenminister Gabriel, Teilnahme an der Veranstaltung „Deep Cuts Commission“, Berlin
13:00 DE/Bundeskanzlerin Merkel, Interview mit Youtubern
13:00 DE/Regierungs-PK, Berlin
14:30 US/Baubeginne/-genehmigungen Juli
16:30 US/Rohöllagerbestände (Woche)
20:00 US/Fed, Protokoll der FOMC-Sitzung vom 25./26. Juli
22:05 US/Cisco Systems Inc, Ergebnis 4Q, San Jose
– DE/Stada Arzneimittel AG, Fristende zur Aktien-Andienung im Zuge der Übernahmeofferte der Finanzinvestoren Bain und Cinven