Kognitive Befangenheiten (Biases) können das Urteilsvermögen trüben und Händler von der Ausführung erfolgreicher Geschäfte abhalten. Sie behindern die Fähigkeit, den Markt objektiv zu analysieren, und führen zu falschen Handelsentscheidungen.
Wir haben eine Liste der verbreitetsten Vorurteile beim Handel und Möglichkeiten, diese zu umgehen, zusammengestellt. Lassen Sie sich nicht durch Befangenheiten in Ihrem Handelserfolg beeinträchtigen!
Rezenzeffekt
Das ist sicherlich ein Vorurteil, dem man am leichtesten erliegen kann, sogar ohne es zu merken. Der Rezenzeffekt räumt einem aktuellen Handel zu große Bedeutung ein. Die Konzentration auf den aktuellen Moment oder ein aktuelles Ereignis hindert Händler daran, langfristig zu denken und das Gesamtbild in Betracht zu ziehen. Das schränkt die Effektivität der Marktanalyse ein.
Diesen Effekt vermeiden Sie, indem Sie gelegentlich innehalten und einen Schritt zurück gehen. Statt nur Ihre aktuelle Handelstätigkeit im Auge zu haben, schauen Sie besser auf Ihre Ergebnisse über einen längeren Zeitraum. Ein Handelsjournal zu führen, kann dabei sehr hilfreich sein.
Bestätigungstendenz
Wenn Händler nach Informationen suchen, die ihren eigenen Standpunkt bestätigen, sind sie der Bestätigungstendenz verfallen. Ein Beispiel dafür ist es, wenn man sich beim Handeln einer Position auf Indikatoren und Marktverhalten konzentriert, die das Halten der Position unterstützen, aber Zeichen eines bärischen Trends ignoriert.
Wie kann man das vermeiden? Beachten Sie Anzeichen, die gegen ein Geschäft sprechen, und nicht nur Gründe für dessen Ausführung.
Mitläufereffekt
Händler sind auch nur Menschen. Als Menschen neigen wir dazu, der Masse zu folgen und nachzuahmen, was andere tun. Aber weil andere Händler meinen, sie müssen sich einem bestimmten Geschäft widmen, ist es nicht notwendig, das ebenfalls in Angriff zu nehmen. Sicherlich ist die Stimmung am Markt wichtig, aber sie falsch einzuschätzen, kann zu einem schlechten Handel führen.
Neuigkeiten und Kommentare von Händlern können wertvolle Informationen liefern, aber jeder Händler sollte auf seine eigenen Analysen vertrauen und seine Aktionen entsprechend planen. Zögern Sie nicht dabei, Ihren eigenen Weg zu gehen.
Verlustaversion
Obwohl alle Vorurteile gefährlich sind, kann dieser den meisten Schaden anrichten. Der Satz „Verluste schmerzen mehr, als Gewinne erfreuen“ fasst die Verlustaversion am besten zusammen. Mit anderen Worten bevorzugen Händler mitunter, einen Verlust zu vermeiden, als einen Gewinn zu realisieren. Die Regeln des Risikomanagements sollten immer berücksichtigt werden, aber die Verlustaversion kann ein gutes Geschäft verhindern. Händler sollten auch wissen, wenn es Zeit ist, Verluste zu begrenzen, anstatt eine schlechte Position weiter zu halten.
Diese gedankliche Schranke lässt sich überwinden, wenn man akzeptiert, dass Verluste ein unvermeidbarer Bestandteil des Handels sind. Fähige Händler bauen auf Volatilität und Risiko in den Aufträgen, um Gewinne zu erzielen. Alles basiert auf einem klaren Plan. Werkzeuge wie Stop-Loss können ebenfalls helfen, wenn Sie mit der Verlustaversion im Hinterkopf konfiguriert werden.
Haben wir Sie bei den oben genannten Vorurteilen ertappt? Falls das so ist — sorgen Sie sich nicht, jetzt wissen Sie ja, wie Sie die Befangenheiten erkennen und kontrollieren können. Achten Sie bei Ihren nächsten Geschäften darauf!