4 Kerzenformationen, die jeder kennen sollte

März 13, 2023

6 min

Kerzen sind wohl der beliebteste Charttyp bei Händlern. Sie kombinieren Daten aus verschiedenen Zeiträumen und präsentieren diese in einer übersichtlichen Art und Weise. Im Vergleich zum Standard-Liniendiagramm bietet der Kerzenchart Händlern die Möglichkeit, sich ähnelnde Kursformationen zu verfolgen und Wiederholungen zu erkennen. Der Handel anhand von Chartmustern basiert auf dem Erkennen gleichartiger Kerzenformationen, die anzeigen können, in welche Richtung sich der Trend möglicherweise entwickelt.

Es gibt Dutzende Kerzenformationen, die von Händlern regelmäßig verwendet werden. Heute betrachten wir vier beliebte Formationen: das Harami-Kreuzkerzenmuster, Kopf und Schultern, Doji und den Hanging Man. Diese Formationen können Händler eventuell dabei unterstützen, Trendumkehren zu erkennen und rechtzeitig neue Positionen zu eröffnen. 

Hanging Man

Der Hanging Man ist eine beliebte Formation in der technischen Analyse, die typischerweise dafür genutzt wird, potenzielle Trendumkehren auf den Finanzmärkten zu erkennen. Die Formation entsteht, wenn eine Kerze einen langen unteren Schatten mit einem kleinen Körper an der Spitze zeigt, was einem hängenden Mann ähnelt. Gelegentlich wird die Formation mit dem Hammer verglichen, aber der Unterschied liegt im Kontext, in dem die Formationen auftreten. 

Der Hanging Man kann typischerweise nach einem Aufwärtstrend beobachtet werden und deutet darauf hin, dass bald ein Abwärtstrend einsetzen könnte. Der Hammer bildet sich nach einem Abwärtstrend und deutet auf eine bullische Trendwende hin.

Beispiel für den Hanging Man auf einem Chart
Beispiel für den Hanging Man auf einem Chart
So erkennt man die Formation Hanging Man:


1. Die Formation erscheint gewöhnlich nach einem Aufwärtstrend.
2. Es bildet sich eine Kerze mit einem kurzen Körper und einem langen unteren Schatten (und manchmal einem kurzen oberen Schatten), was darauf hindeutet, dass der Aufwärtstrend an Schwung verliert.
3. Die folgende Kerze zeigt an, dass der Kurs fällt, was die Umkehr bestätigt.

Kopf und Schultern

Wie viele andere Kerzenformationen sind auch Kopf und Schultern nach der Form benannt, der das Muster ähnelt. Hierbei handelt es sich um eine Formation, die bei der Betrachtung des Charts auf längeren Zeitrahmen zu sehen ist. Mit zwei kleineren Gipfeln, die sich auf jeder Seite eines größeren Gipfels bilden, sieht diese Form aus wie ein Kopf zwischen zwei Schultern. 

Ein Beispiel für die Formation Kopf und Schultern
Ein Beispiel für die Formation Kopf und Schultern

Diese Formation deutet in der Regel darauf hin, dass der aktuelle Aufwärtstrend an Schwung verliert und in naher Zukunft ein Rückgang zu erwarten ist. Die Halslinie des Musters ergibt sich durch Verbinden der Tiefpunkte der beiden Schultern. Ein Ausbruch unter die Halslinie gilt als Bestätigung der Formation und als Hinweis auf einen Punkt für Verkäufe.

So erkennt man die Formation Kopf und Schultern:


1. Halten Sie Ausschau nach einem Vermögenswert mit bullischem Trend. Nach einer Weile verliert der Aufwärtstrend an Schwung und der Kurs testet ein neues Tief. Er prallt zurück und bildet die linke Schulter der Formation.
2. Der Kurs beginnt wieder zu steigen und bildet den Kopf.
3. Wenn das Momentum nicht ausreicht, fällt der Kurs wieder und unternimmt dann einen letzten Versuch, nach oben abzuprallen. Das bildet die rechte Schulter der Formation.
4. Durch Verbinden der unteren Punkte der Formation kann die Halslinie gezeichnet werden. Sobald der Kurs die Halslinie durchbricht, ist die Trendumkehr bestätigt.

Die Formation Kopf und Schultern hat auch eine bullische Version — Kopf und Schultern umgekehrt. Sie sieht genauso aus, allerdings seitenverkehrt. Ein Ausbruch über die Unterstützungslinie könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Abwärtstrend beendet ist und sich eine bullische Tendenz bestätigt.

Falls Sie sich eine Aufzeichnung unseres Live-Webinars über den Handel anhand von Chartformationen ansehen möchten, dann starten Sie das folgende Video.

Doji

Der Doji wird häufig beim Handel mit Chartformationen verwendet, um einen zögerlichen Markt zu identifizieren. Dieser Formationstyp entsteht, wenn der Eröffnungs- und der Schlusskurs sehr nahe beieinander liegen und einen sehr kleinen Kerzenkörper bilden bzw. dieser gar nicht vorhanden ist. 

Obwohl einige Händler glauben, dass der Doji eine Trendumkehr am Markt anzeigt, ist das nicht immer der Fall. Es ist wichtig, jede einzelne Kerzenformation, einschließlich des Doji, mit anderen Instrumenten der technischen Analyse zu kombinieren. Die Anwendung technischer Indikatoren hilft, die Anzeichen zu bestätigen und eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Beispiel für die Formation Doji auf einem Chart
Beispiel für die Formation Doji auf einem Chart
So erkennt man die Formation Doji:

Es gibt mehrere Arten von Doji, auf die Sie achten sollten.

1. Klassischer Doji: Eröffnungs- und Schlusskurs sind gleich oder sehr nahe beieinander.
2. Langbeiniger Doji: Die oberen und unteren Schatten sind lang im Vergleich zum Körper.
3. Grabstein-Doji: Der Eröffnungs- und der Schlusskurs liegen auf oder nahe dem Tiefststand des Handelszeitraums, wodurch ein langer oberer Schatten entsteht.
4. Libellen-Doji: Der Eröffnungs- und der Schlusskurs liegen auf oder nahe dem Höchststand des Handelszeitraums, wodurch ein langer unterer Schatten entsteht.

Harami-Kreuz

Das Harami-Kreuz ist eine Zwei-Kerzen-Formation, bestehend aus einer großen Kerze, auf die ein Doji folgt, der vollständig vom Körper der vorherigen Kerze eingeschlossen ist. 

Normalerweise ist die erste Kerze lang und zeigt einen starken Aufwärts- oder Abwärtstrend an. Die zweite Kerze ist ein Doji, was auf Unentschlossenheit oder eine mögliche Umkehr hinweist. Zusammen bilden sie eine Formation, die eine Änderung in Händlers Stimmung anzeigen kann. Eine bullische Formation deutet darauf hin, dass der Kurs bald nach oben drehen könnte, während ein bärisches Muster darauf hindeutet, dass der Kurs in Kürze möglicherweise zu fallen beginnt. 

Beispiel einer bullischen Harami-Kreuzformation
Beispiel einer bullischen Harami-Kreuzformation
So erkennt man die Formation Harami-Kreuz:

1. Die erste Kerze, nach der Sie suchen, sollte eine lange Kerze sein, die einen starken Trend anzeigt.
2. Die folgende Kerze ist ein klassischer Doji, der sich vollständig innerhalb des Körpers der vorherigen Kerze befindet.
3. Die nächste Kerze bestätigt die Umkehr. Handelt es sich um ein bullisches Harami-Kreuz (rote Kerze, gefolgt von einem Doji), wird der Trend nach oben zeigen. Wenn die Formation bärisch ist (grüne Kerze, gefolgt von einem Doji), geht der Trend nach unten.

Zusammenfassung

Der Handel anhand von Chartformationen ist ein Ansatz, der Wiederholungen in Kerzenmustern für Versuche nutzt, die künftige Bewegung eines Vermögenswerts vorherzusagen. Obwohl die Formationen sehr nützlich sein können, gibt es keine einzige Kerzenformation, die jedes Mal vollständig korrekte Informationen liefern kann. Die Kombination von Kerzenformationen mit anderen Analyseinstrumenten ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass Sie besser informiert sind und mehrere Anhaltspunkte zur Verfügung haben. 

Wenn Sie mehr über andere Kerzenformationen erfahren möchten, lesen Sie den nächsten Artikel: Handeln mit Kerzenformationen.

Was sollten Sie als nächstes lernen? Drehen Sie am Rad, um es herauszufinden!

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