Das Handelsgeschäft ist nicht leicht: es gilt, viele Faktoren und Variablen zu berücksichtigen. Genauso viel Aufmerksamkeit verdient aber auch die Handelspsychologie, da diese Ihre Entscheidungen beeinflussen kann. Heute betrachten wir die 3 häufigsten kognitiven Vorurteile beim Handeln, die sich auf Ihre Ergebnisse auswirken können.
Was ist ein kognitives Vorurteil?
Ein kognitives Vorurteil ist ein unbewusster Denkfehler. Dies kann beim Versuch auftreten, neue Informationen zu verarbeiten. Unser Gehirn mag Komplexität nicht, und deshalb versucht es, erhaltene Informationen zu vereinfachen. Das geschieht, indem neue Daten auf der Grundlage von vorhandenem Wissen und Erfahrungen interpretiert werden. Es ist möglich, dass Entscheidungsprozesse, einschließlich Entscheidungen beim Handel, dadurch negativ beeinflusst werden.
Es gibt viele verschiedene Arten von kognitiven Vorurteilen. Hier sind drei, die als die häufigsten angesehen werden können und einen bedeutenden Einfluss auf die Handelspsychologie haben.
Der Bestätigungsfehler
Niemand mag sich irren. Deshalb suchen Leute nach Bestätigung ihrer aktuellen Erfahrungen, anstatt mit klarem Kopf nach Fakten Ausschau zu halten. Wir mögen es nicht, unsere Überzeugungen zu hinterfragen und in Frage zu stellen: Das kostet zu viel Energie.
Stellen Sie sich jemand vor, der ein Interview mit einem berühmten Schauspieler liest, den er nicht mag. Er denkt, dass dieser Schauspieler arrogant und eingebildet ist. Und jede Antwort des Schauspielers scheint diese Überzeugung zu bestätigen. Es ist sehr mühsam, das zu ändern, da der Bestätigungsfehler so lange wie möglich daraufhin wirkt, unsere Überzeugungen zu bewahren.
Es ist wichtig, sich des Bestätigungsfehlers bewusst zu sein, da er Handelsentscheidungen beeinflussen kann. Bei einem Geschäft können Händler mitunter Fakten übersehen, da diese vorhandenen Meinungen widersprechen. Es ist hilfreich, sich von sachlichen Informationen leiten zu lassen statt von persönlichen Überzeugungen. Und fordern Sie sich ruhig selbst heraus, nach Gründen zu suchen, warum Sie mit Ihrer derzeitigen Sicht der Dinge falsch liegen könnten, um für mögliche Schwierigkeiten gewappnet zu sein.
Charlie Munger, ein milliardenschwerer Investor und Vizepräsident von Berkshire Hathaway, sagte:
„Ich habe ein Leben lang versucht, eigene mentale Vorurteile zu vermeiden. Auf welche Weise?
1) Ich reibe mir meine eigenen Fehler unter die Nase.
2) Ich versuche, es so einfach und fundamental wie möglich zu halten.“
Der Spielerfehlschluss
Dieses Vorurteil basiert auf der falschen Annahme, dass ein zukünftiges Ereignis aufgrund von vergangenen Ereignissen wahrscheinlicher wird. Das ist falsch, da jede Situation unabhängig betrachtet werden muss und nicht abhängig davon, was vorher geschah.
Ein klassisches Beispiel zur Veranschaulichung dieses Denkfehlers ist der Wurf einer Münze. Bei einem Münzwurf gibt es für jedes Ergebnis eine Chance von 50/50: entweder „Kopf“ oder „Zahl“. Stellen Sie sich nun vor, die Münze wurde 10-mal hintereinander geworfen, mit dem Ergebnis von 7-mal „Kopf“ bei 10 Versuchen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für „Zahl“ im 11. Versuch? Man könnte denken, höher als 50 %, aber das ist falsch. Nach wie vor ist die Chance für jedes Ergebnis bei 50/50, denn es gibt keine Verbindung zwischen den bisherigen und den zukünftigen Resultaten.
Der Spielerfehlschluss kann auch bei Entscheidungsprozessen von Händlern eine Rolle spielen. Nehmen wir an, ein Händler möchte einen Wert handeln, dessen Kurs seit einiger Zeit fällt. Er oder sie denkt vielleicht: “ Nun, es kann nicht ewig abwärts gehen, sicherlich steigt der Wert in Kürze.“ Aber es wäre ein Fehler, Entscheidungen auf der Grundlage dieser Überlegung zu treffen. Sinnvoll ist es, zunächst mehr Informationen zu sammeln und den Einsatz der fundamentalen und technischen Analyse zu erwägen, bevor ein Geschäft eröffnet wird.
Der Mitläufereffekt
Dieses Vorurteil wird gelegentlich auch als Gruppendenken bezeichnet, da es sich auf Leute bezieht, die allgemein anerkannten Überzeugungen folgen. Es mag manchmal schwer sein, der Versuchung zu widerstehen, so zu handeln, wie alle handeln. Wir denken vielleicht: „So viele Menschen können sich nicht irren, es muss einfach etwas Wahres daran sein.“ Dieser Effekt kann zu Spekulationsblasen und Verlusten führen, Händler sollten sich deshalb ihrer Tendenz bewusst sein, populären Meinungen zu folgen, und versuchen, eine kritische Denkweise zu bewahren.
Wie bekämpft man kognitive Vorurteile beim Handeln?
Bei Handelsentscheidungen können Fakten und Logik generell als nützlicher angesehen werden als Annahmen und Intuition. Auch sehr rational geprägte Menschen sollten die Handelspsychologie nicht ignorieren, da diese trotz allem ihre Aktionen beeinflussen kann. Denkfehler passieren unbewusst: sie können die Richtigkeit Ihrer Handelsentscheidungen gefährden, ohne dass Sie es bemerken.
Es gibt keine sichere Möglichkeit, sich vor Fehlern zu bewahren. Aber sich der Vorurteile bewusst zu sein, hilft bereits, sich vor einigen von ihnen zu schützen. Durch sorgfältiges Abwägen der Faktoren, die Ihre Meinung beeinflussen, und durch Hinterfragen Ihrer bestehenden Überzeugungen können Sie es vermeiden, in die Falle ihrer eigenen Voreingenommenheit zu tappen. Auch Selbstdisziplin hilft: konsultieren Sie diesen Artikel, um mehr über diese Methode zu erfahren: Selbstdisziplin für aufmerksames Handeln kultivieren.
Zusammenfassung
Es kann schwer sein, kognitive Vorurteile zu kontrollieren, insbesondere für Neueinsteiger. Sichern Sie deshalb, dass sich Ihre Handelsentscheidungen auf Fakten und sorgfältige Analysen gründen statt auf Ahnungen. Auf diese Weise können Sie systematische Denkfehler vermeiden, die zu weit verbreiteten Fehlern beim Handeln führen. Lesen Sie dieses Material, um mehr über mögliche Fehler zu erfahren Die 3 größten Trading-Fehler von Anfängern.