Wie handelt man mit der „Dead-Cat-Bounce“-Formation?

Oktober 12, 2020

3 min

„Selbst eine tote Katze wird hochprallen, wenn sie aus ausreichend großer Höhe fallen gelassen wird“ – so lautet eine gängige Redensart an der Wall Street. Dahinter steht der Gedanke, dass sich der Markt selbst nach einem starken Abschwung erholen wird und die Kurse, wenn auch vielleicht nur kurzzeitig, wieder steigen. Die Redensart wurde 1985 zum ersten Mal geprägt, als die Aktienmärkte in Malaysia und Singapur nach einer heftigen Rezession kurzzeitig stiegen, aber danach ihre Abwärtsbewegung fortsetzten. Betrachten wir heute, wie eine Formation mit einem derart seltsamen Namen arbeitet und wie Händler diese in ihren Strategien nutzen können.

Was bedeutet der „Hüpfer einer toten Katze“?

In einem trendbestimmten Markt gibt es immer kleinere Pullbacks und zeitweilige Kurserholungen. „Der Hüpfer einer toten Katze“ bezeichnet eine kurzzeitige Erholung des Kurses in einem fallenden Markt. Gemäß Thomas N. Bulkowski und seiner „Enzyklopädie der Chartformationen“ entwickelt sich der „Hüpfer einer toten Katze“ in drei Schritten. Zuerst fällt der Kurs des Vermögenswertes im Verlauf einiger Handelssessions um gut 30 %, dann prallt der Kurs zurück und macht einen Teil der Verluste wett. Im dritten Schritt fällt der Kurs erneut und verliert alle seine Gewinne sowie noch mehr.

Ein „Hüpfer einer toten Katze“ bei WTI Rohöl

Der „Hüpfer einer toten Katze“ ist ein Fortsetzungsmuster, was bedeutet, dass es nach der kurzen Erholung des Kurses die Abwärtsbewegung weiter ausprägt. Es ist nur dann sicher bestätigt, wenn der Kurs die Abwärtsbewegung fortsetzt und ein neues Tief unterhalb des vorherigen Wertes erreicht.

Wie handelt man diese Formation?

Auf den ersten Blick mag dieses Muster wie eine Umkehrformation aussehen, da der Kurs nach dem scharfen Fall auch einfach steigen kann. Deshalb müssen die Händler Werkzeuge der technischen und fundamentalen Analyse einsetzen, um die Länge des Abpralls und die weitere mögliche Kursentwicklung einzuschätzen. Dafür können sowohl Oszillatoren als auch trendbestimmte Indikatoren verwendet werden. Beispielsweise ist eine Kombination aus gleitendem Durchschnitt, MACD und dem RSI anwendbar.

Der „Hüpfer einer toten Katze“ wird normalerweise bei längeren Zeitrahmen in einem fallenden Markt beobachtet. Jedoch können sowohl kurzfristig als auch langfristig agierende Händler dieses Muster nutzen. Ursprünglich ist es eine Formation aus dem Aktienhandel, kann aber auf jeden Vermögenswert angewendet werden, der einen gravierenden Kursverfall zeigt.

Kurzfristig agierende Händler können versuchen, Vorteile aus dem kurzen Abprall zu ziehen und auf dem Aufwärtstrend zu „reiten“. Das erfordert allerdings eine gut durchdachte Strategie zum Risikomanagement und viel Selbstbeherrschung, um das Geschäft rechtzeitig zu schließen, bevor der Kurs einen neuen Tiefstwert erreicht. Händler können ein knappes Stop-Loss oder ein Trailing-Stop-Loss setzen, um das Risiko einzuschränken.

Langfristig agierende Händler können den Abprall als Gelegenheit sehen, in eine Verkaufsposition zu einem höheren Kurs einzusteigen, sie müssen jedoch vorsichtig sein und den „Katzenhüpfer“ von einer Trendumkehr unterscheiden.

Welche Strategie Sie auch immer nutzen, vergessen Sie nicht, dass keine Formation zu 100 % den Erfolg garantiert. Die „tote Katze“ kann besonders trickreich sein, da es relativ schwierig ist, das Kursverhalten vorab zu erkennen. Es ist keine schlechte Idee, zusätzliche Werkzeuge wie Indikatoren anzuwenden und nach begleitenden Informationen wie Wirtschaftsnachrichten für weitere Bestätigungen zu suchen.

Was sollten Sie als nächstes lernen? Drehen Sie am Rad, um es herauszufinden!

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