Eines der häufigsten Probleme, mit denen sich Händler konfrontiert sehen, ist die sogenannte Überspekulation (vom engl. Overtrading). Dabei wissen viele Händler überraschenderweise gar nicht, dass sie dieses Problem haben, und noch weniger wissen sie, wie sie dagegen angehen können.
Überspekulation ist in hohem Maße psychologisch — um sie zu bekämpfen, müssen wir zunächst die Auslöser verstehen. Die erste Voraussetzung für Überspekulation ist eine Reihe von erfolgreichen Geschäften. Händler glauben oft fälschlicherweise, dass sie um so mehr einnehmen, desto mehr sie handeln. Das Handeln kann auch durch negative Emotionen ausgelöst werden, wie Ärger über eine verpasste Gelegenheit oder den Drang, Verlustgeschäfte ausgleichen zu wollen. Gelegentlich eröffnen Händler Geschäfte auch aus purer Langeweile. Und so weiter und so fort.
Mehr Geschäfte bedeuten nicht unbedingt mehr Einnahmen. Selbstverständlich kann sich dieser Ansatz nachteilig auf Ihre Handelsergebnisse auswirken. Befolgen Sie die nachstehenden Tipps, wenn Sie die Gefahr der Überspekulation fühlen, das kann Sie vor teuren Aktionen bewahren.
Beenden Sie detailverliebtes Agieren
Haben Sie sich schon einmal dabei ertappt, dass Sie ständig ein Geschäft beobachten oder um Stop-Loss- und Take-Profit-Aufträge herumkreisen? Sind Ihre Augen wie gebannt auf die Charts gerichtet und beobachten den Markt Sekunde für Sekunde? Haben Sie Angst, Geschäfte zu beenden, um dann zu bemerken, dass die Position doch profitabel gewesen wäre? Wenn Ihnen das alles bekannt vorkommt, dann könnten Sie dem Mikromanagement verfallen sein. Diese Art, Geschäfte zu verwalten, kann Ihre Erträge ernsthaft gefährden.
Sie finden Hunderte von Artikeln zur Wichtigkeit eines Handelsplans online — und das aus gutem Grund. Ihr Handelsplan sollte auf tiefgreifenden Analysen, erprobten Strategien und einem ausgefeiltem System basieren. Trauen Sie sich! Beenden Sie ein Geschäft zu früh oder weichen Sie von Ihrem System ab, war die ganze harte Arbeit für die Katz. Natürlich ist es wichtig, auf überraschende Marktbewegungen zu reagieren, die Ihren Handel beeinflussen können, aber hier kommt Stop-Loss ins Spiel.
Gelangweilt? Wechseln Sie zu Ihrem Testkonto
Geduld ist eine Tugend und einer der Schlüssel zum Handelserfolg. Dennoch ist es manchmal schwer, auf den Einstieg oder das Signal gemäß Ihrem Plan zu warten, besonders bei einem lustlosen Markt. In diesem Fall ist der Drang, sich in irgendetwas zu stürzen, ganz natürlich, selbst wenn Sie keinen Plan dafür haben. Aber ein Geschäft zu eröffnen, ohne zu wissen, was Sie erwartet, kann zum Verlust eines nicht unwesentlichen Teils Ihres Guthabens führen.
Wenn Sie sich nach einem Handel sehnen, aber die Marktbedingungen nicht gut sind, dann ist Ihr Testkonto eine gute Alternative. Nutzen Sie die Zeit, um Ihre Kenntnisse über Handelsformationen aufzufrischen, neue Indikatoren zu testen oder sogar einen neuen Vermögenswert zu erkunden, den Sie bisher noch nicht betrachtet haben. Beim Handel geht es darum, die Zeit sinnvoll zu nutzen.
Setzen Sie wöchentliche Limits
Händlern wird häufig geraten, die Geldmenge zu begrenzen, die sie in einem Geschäft riskieren wollen, aber selten wird empfohlen, eine Grenze zu setzen, wie oft sie handeln sollten. Eine Einschränkung der Anzahl Ihrer Geschäfte hilft Ihnen, sich auf wenige gute Deals mit Erträgen pro Woche zu konzentrieren, anstatt Stunden mit Aufträgen zu verschwenden, die nichts bringen. Anders gesagt trainiert Sie diese Einschränkung, Ihre Einstiege sorgfältiger auszuwählen, was wiederum vor Überspekulation schützt. Weniger zu handeln kann vorteilhafter sein, als Sie denken.
Überspekulation ist ein Problem, das sowohl erfahrenen als auch neuen Händlern irgendwann in ihrer Laufbahn begegnet. Wenn Sie merken, dass sich die Anzeichen für Überspekulation bei Ihnen mehren, dann erinnern Sie sich an diesen Beitrag, um der Gefahr rechtzeitig zu begegnen. Kurz gesagt: kein Mikromanagement, sorgfältige Auswahl der Geschäfte, und vor allem keine Aktionen aus Langeweile.