Es gibt verschiedene Herangehensweisen an die technische Analyse beim Handeln. Die meisten von ihnen beinhalten die Anwendung technischer Tools wie Linien und Indikatoren. Angesichts der Vielzahl von Analyseinstrumenten, die zur Auswahl stehen, fühlen sich manche unerfahrene Händler vielleicht überfordert. Man muss aber nicht alle verfügbaren Tools anwenden, um seine Handelsfähigkeiten und Ergebnisse zu verbessern.
Sie können verschiedene Instrumente ausprobieren, um die bequemsten und effizientesten auszuwählen. In diesem Artikel vergleichen wir 2 beliebte Instrumente für die technische Analyse: den Schaff-Trendzyklus und den MACD.
Was ist der Schaff-Trendzyklus (Schaff Trend Cycle – STC)?
Die meisten Indikatoren gehören zu einer Gruppe von technischen Werkzeugen mit ähnlichen Merkmalen. Der Schaff-Trendzyklus ist ein Oszillator, der üblicherweise zur Identifizierung überkaufter oder überverkaufter Vermögenswerte verwendet wird. Er bedient sich des Konzepts der gleitenden Mittelwerte (ähnlich dem MACD), jedoch in Kombination mit einer Zykluskomponente – für mehr Präzision.
Bei richtiger Anwendung kann dieser Indikator Händlern dabei helfen, positive und negative Trends zu erkennen sowie potenzielle Einstiegs- und Ausstiegspunkte für mögliche Geschäfte zu finden. Hier ein Beispiel für die Anwendung und mögliche Werte.
Wie liest man den Schaff-Trendzyklus?
Es gibt zwei Basislinien: eine bei 25 und die andere bei 75. Steigt der Indikator über die 25er-Linie, kann dies als Aufwärtstrend gewertet werden. Fällt er unter die 75er-Linie, könnte dies als Abwärtstrend angesehen werden. Bewegen sich die STC-Werte zwischen diesen Basislinien, könnte sich der Trend in eine der beiden Richtungen entwickeln.
Wenn der Indikator eine gerade Linie oberhalb der 75er-Linie ausbildet, kann der Vermögenswert als überkauft interpretiert werden. Ähnlich verhält es sich, wenn eine gerade Linie unterhalb der 25er-Linie erscheint: Der Vermögenswert könnte überverkauft sein.
Eine schrittweise Anleitung zum Einrichten des Schaff-Trendzyklus finden Sie in diesem Artikel: Schaff-Trendzyklus – Indikator-Anleitung.
Was ist der MACD?
MACD steht für Moving Average Convergence Divergence (Konvergenz und Divergenz gleitender Mittelwerte). Dieser Indikator ist recht vielseitig: Er dient als Momentum- und auch als Trendfolgeindikator. Das Handeln mit dem MACD kann helfen, Trends zu erkennen und ihre Stärke einzuschätzen. Das Erfassen dieser Trends (sowohl Auf- als auch Abwärtstrends) kann Anhaltspunkte dafür liefern, wann man in ein Geschäft ein- oder daraus aussteigen sollte.
Dieser Indikator erzeugt ein Muster, das aus zwei Linien (gleitende Durchschnitte) besteht. Händler sollten sich also darauf konzentrieren, wie sich diese beiden Linien verhalten – für sich allein und im Verhältnis zueinander.
Wie ist der MACD zu lesen?
Die orangefarbene Linie im obigen Diagramm wird als langsame Linie bezeichnet (sie wird auf der Grundlage von 26 Zeiträumen berechnet). Die blaue Linie wird hingegen als schnelle Linie bezeichnet (berechnet auf der Grundlage von 12 Zeiträumen). Es gibt auch eine 0-Linie – sie dient als Basislinie.
Ein Ansatz zur Anwendung des MACD ist die Beobachtung der Linienbewegungen im Verhältnis zur 0-Linie. Wenn beide Linien über einen bestimmten Zeitraum hinweg über Null liegen, könnte ein Aufwärtstrend vorliegen. Bleiben sie eine Zeit lang unter Null, kann dies ein Zeichen für einen Abwärtstrend sein.
Eine andere Methode, mithilfe des MACD zu handeln, kann darin bestehen, darauf zu warten, dass sich die schnelle und die langsame Linie kreuzen. Wenn zum Beispiel die schnelle Linie die langsame Linie von unten kommend kreuzt und weiter steigt, können Händler einen Kauf in Erwägung ziehen. Und umgekehrt: Wenn die schnelle Linie die langsame Linie von oben kreuzt und weiter fällt, könnte es an der Zeit sein, zu verkaufen.
Einzelheiten zum Einrichten dieses Indikators finden Sie in diesem Artikel: Wie handelt man mit dem MACD?
Schaff-Trendzyklus kontra MACD
Diese beiden Instrumente funktionieren ähnlich und liefern Anhaltspunkte für die Richtung der Trendbewegungen. Sie können beide zur Analyse einer Vielzahl von Vermögenswerten verwendet werden, z.B. Devisen, Aktien, Rohstoffe usw. Diese technischen Werkzeuge können sowohl von Anfängern als auch von erfahrenen Händlern genutzt werden.
Es gibt jedoch einige Unterschiede, die die Ergebnisse der technischen Analyse beeinflussen können. Im Folgenden finden Sie einige Faktoren, die Ihnen bei der Auswahl des besten Indikators für Ihre Handelstätigkeit helfen.
Genauigkeit
Gelegentlich wird der STC als eine verbesserte und präzisere Version des MACD angesehen (auch vom Erfinder des Indikators). Beide Indikatoren verwenden gleitende Durchschnitte. Der STC bezieht jedoch auch Zyklen ein – sich wiederholende Muster, die helfen können, positive und negative Trends zu erkennen. Zusammen mit den gleitenden Durchschnitten können sie möglicherweise genauere Ergebnisse liefern. Beide können jedoch nicht immer eine 100%-ige Genauigkeit garantieren und sollten für bessere Ergebnisse mit anderen Instrumenten kombiniert werden.
Reaktionszeit
Einige Händler weisen darauf hin, dass der MACD nur langsam auf Trendänderungen reagieren kann. Er ist ein nachlaufender Indikator, der bereits eingetretene Kursänderungen widerspiegelt. Daher kann es schwierig sein, dieses Instrument bei der Suche nach frühen Anzeichen für Trendwechsel anzuwenden.
Und umgekehrt ist der STC ein vorauseilender Indikator, der Signale für Kursschwankungen geben soll, noch bevor sie eintreten. Er verfügt über eine verbesserte Signallinie, die frühe Anzeichen für Trendwenden liefern kann. Dies kann es Händlern ermöglichen, schneller zu reagieren und den richtigen Zeitpunkt für den Ein- oder Ausstieg bei einem Geschäft abzupassen. Er bietet jedoch keine Garantie für präzise Einstiegspunkte.
Falschmeldungen
Zu den möglichen Problemen bei einigen Indikatoren gehören Falschmeldungen. Beim MACD kann es sich um Anzeichen für mögliche Trendwenden handeln, die nicht eintreten. Es gibt auch Divergenzen – wenn sich der Kurs in eine Richtung bewegt und die schnelle Linie in die andere. Dies kann als Zeichen einer möglichen Trendwende gedeutet werden. Solche Anzeichen können jedoch irreführend sein, was Händler beim Handeln mit dem MACD berücksichtigen sollten.
Der STC wiederum neigt dazu, über längere Zeiträume im überkauften/überverkauften Bereich zu verharren. Dies kann manchmal dazu führen, dass Händler die Anzeichen einer Trendumkehr übersehen.
Im Allgemeinen können Sie versuchen, eine Kombination von technischen Instrumenten zu verwenden, um Falschmeldungen zu vermeiden. Durch das Testen verschiedener Ansätze und Indikatorkombinationen können Händler die für ihre Methode geeigneten Indikatoren finden. Hier ein Überblick über die beliebtesten Indikatorenkombinationen, die für Sie in Frage kommen.
Zusammenfassung
Die technische Analyse mittels Indikatoren wie dem MACD und dem Schaff-Trendzyklus kann es Händlern ermöglichen, Trendwenden zu erkennen und Einstiegsmöglichkeiten zu finden. Der MACD ist ein vielseitiges Instrument zur Erkennung von Auf- und Abwärtstrends. Der Schaff-Trendzyklus kann als Weiterentwicklung des MACD betrachtet werden, da er Zyklen benutzt, um genauere Anzeichen für Trendwenden zu erhalten.
Keiner der beiden Indikatoren liefert jedoch ein zu 100 % genaues Ergebnis. Daher sollten Händler erwägen, sie in Kombination mit anderen Instrumenten einzusetzen, um die Werte zu bestätigen und präzisere Ergebnisse zu erhalten.