Der Drogeriekonzern Rossmann will mit dem Online-Handelsgiganten Amazon kooperieren. Rossmann werde Kooperationspartner für den Schnell-Lieferservice Prime Now, berichtete eine Wochenzeitung. Gestartet werden solle in Berlin – und zwar zunächst mit einem Viertel des Rossmann-Sortiments, das rund 17.000 Artikel umfasse. Im Erfolgsfall könne die Kooperation auf München ausgeweitet werden. Dem Bericht zufolge wird das Bündnis seit Monaten vorbereitet.
Rossmann wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Amazon hat zwar vor Jahren schon einmal mit dem Drogerie-Marktführer dm kooperiert. Mangels Erfolg sei das Projekt versandet, berichtet die Zeitung. Rossmann dagegen arbeite umfassender mit Amazon zusammen, behalte die Preishoheit und bestimme das Sortiment. Amazon stelle die Online-Plattform sowie die Logistik.
Das eigene Rossmann-Online-Geschäft hat nach früheren Angaben von Einkaufs- und Marketing-Geschäftsführer Raoul Roßmann keinen großen Anteil am Gesamterlös. Das Geschäft wuchs demnach im vergangenen Jahr um 7 Prozent auf 28 Millionen Euro. Konzernweit stiegen die Erlöse 2016 um 6,3 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro.
Gold: Höchster Stand seit Mitte Juni
Der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA bescherte dem Goldpreis den höchsten Stand seit acht Wochen. Bislang blieb eine nennenswerte Korrektur aus. Da eine echte Deeskalation derzeit nicht in Sicht scheint, gab es wahrscheinlich in erster Linie an den US-Terminmärkten heftige Umschichtungen. Aber nicht nur in der Außenpolitik hat Trump Ärger, am gestrigen Mittwoch durchsuchte das FBI wegen vermeintlicher Russland-Verstrickungen das Haus von Trumps ehemaligen Berater Paul Manafort.
In einer solchen Gemengelage an Unsicherheitsfaktoren sollte man sich nicht wundern, dass der Goldpreis den Norden tendiert. Am Donnerstagmorgen zeigte sich der Goldpreis mit einer höheren Notierung. Es ist anzunehmen, dass Gold weiter eine attraktive Anlage in den Zeiten höherer Unsicherheit ist.
Streit in Asien drückt Aktienmärkte
Angst vor einem Krieg zwischen den USA und Nordkorea belastete die Aktien, während sichere Häfen wie Yen, Gold und Anleihen gesucht waren. Auch der schwächere Euro, der eigentlich positiv besonders für die exportabhängige deutsche Wirtschaft ist, linderte den Verkaufsdruck kaum. Stärker unter Druck standen Bankenaktien mit einem Stoxx-Branchenminus von 1,4 Prozent. Sie litten unter den gesunkenen Anleiherenditen. Commerzbank gaben um 4,1 Prozent nach und Deutsche Bank büßten 3,8 Prozent ein.
ABN Amro gewannen gegen den Trend 0,4 Prozent. Die Niederländer hatten sehr gute Quartalszahlen vorgelegt. Die Aktie des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk sprang um fast 8 Prozent nach oben. „Das Unternehmen hat die Kosten wieder im Griff“, sagte ein Analyst. In der Folge sei der operative Gewinn wieder stärker als der Umsatz gewachsen. Voestalpine verloren in Wien 0,7 Prozent, obwohl der österreichische Stahl- und Technologiekonzern das beste Quartalsergebnis seit Ausbruch der Finanzkrise eingefahren und das Nettoergebnis mehr als verdoppelt hatte.
Öl bleibt volatil
Für die Akteure am Ölmarkt standen die wöchentlichen Lagerbestandsdaten der US-Regierung im Blick. Der Rückgang der Rohölvorräte war deutlich, allerdings nicht so hoch, wie der Branchenverband American Petroleum Institute (API) am Dienstagabend gemeldet hatte. Zudem legten die Benzinbestände zu. Nach einem volatilen Verlauf stieg der Preis für das Fass WTI um 0,8 Prozent auf 49,56 Dollar.
FED verzichtet wohl auf Zinserhöhung
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago, Charles L. Evans, hat die Möglichkeit in den Raum gestellt, dass die US-Notenbank auf ihrer Sitzung im September auf eine Erhöhung der Leitzinsen verzichtet, dafür aber mit dem Abbau ihrer Bilanz beginnt. Man müsse sehr vorsichtig sein, wenn es um die Erwartung weiterer Zinsschritte geht, sagte Evans. Evans sagte, die Notenbank könne mit den Zinsen bis Dezember warten.
Wichtige Termine am heutigen Tag:
10:30 GB/Handelsbilanz Juni
10:30 GB/Industrieproduktion Juni
11:00 DE/ifo-Wirtschaftsklima Welt 3Q
14:30 US/Erzeugerpreise Juli
14:30 US/Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
16:00 US/Fed, Rede von New-York-Fed-Präsident Dudley (2017 stimmberechtigt im FOMC), New York
22:20 US/News Corp Ltd, Ergebnis 4Q, New York