Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie über erfolgreiches Handeln nachdenken? Die meisten Händler glauben, Erfolg beim Handeln besteht darin, die perfekte Gelegenheit aufzuspüren und darauf zu spekulieren. Aber tatsächlich ist die richtige Antwort Beständigkeit. Sicher wissen Sie bereits, dass ein Händler bestimmte Regeln einhalten muss, um zu handeln. Das Risikomanagement gehört definitiv dazu. Aber die wohl wichtigste von allen ist, dass diejenigen, die Geld verdienen möchten, zunächst lernen sollten, wie man Verluste bewältigt.
Risikomanagement ist ein Schlüsselkonzept, dass alle neuen Händler verstehen und anwenden sollten. Leider wird dieses Thema oft übersehen, gelegentlich sogar als unwichtig ignoriert. Aus Mangel an Disziplin und ungenügendem Risikomanagement ist bereits mehr als ein Händler in Konkurs gegangen.
Wenn Sie auf ein einziges Geschäft warten, dass Ihr Leben verändern wird, verhalten Sie sich wie ein Spieler (was offensichtlich kontraproduktiv ist). Denn in Wirklichkeit hat Handeln nichts mit Glücksspiel zu tun. Je eher Sie das verstehen, desto besser. Wenn Sie denken, dass das Handeln eine Form von blindem Glück ist, machen Sie definitiv etwas falsch. Die Regeln des Risikomanagements dienen dazu, Ihnen aus der Patsche zu helfen und Ihren Weg durch die Welt des Handelns produktiver zu gestalten.
Die 2 %-Regel
Einen zufälligen Betrag in ein Geschäft zu investieren (nur weil Sie denken, dass das eine gute Idee ist), grenzt an Glücksspiel. Dagegen kann es sich langfristig auszahlen, einen wohlüberlegten Betrag anzulegen. Es ist allgemein anerkannt, dass der optimale Geldbetrag, den Sie in ein einzelnes Geschäft investieren, 2 % Ihres gesamten Kapitals nicht überschreiten sollte.
Zu wissen, wie man Verluste bewältigt, ist genauso wichtig für einen Händler wie das Aufspüren einer Trendumkehr, ein Geschäft in die richtige Richtung zu eröffnen usw.
Egal, welche Handelsstrategie Sie anwenden, werden Sie gelegentlich eine Pechsträhne erleiden. Hier sind die Regeln des Risikomanagements besonders wichtig. Wenn Sie einen Handel nach dem anderen erfolgreich gestalten, spielt es keine Rolle, ob Sie 1 % oder 50 % Ihres Handelskapitals investiert haben. Natürlich geht es Ihnen besser, wenn Sie bei einem garantierten Erfolg so viel wie möglich investieren. In der Realität gibt es jedoch immer eine Chance auf ein Scheitern (die eigentlich recht hoch ist).
Deshalb sollten Sie die Balance zwischen den möglichen Gewinnen und Verlusten finden, die Sie wahrscheinlich erleiden. Manche Händler entscheiden sich dafür, pro Geschäft 2 % ihres Handelskapitals einzusetzen. Warum? Nach ihrer Meinung genügen 2 % für beständiges Handeln und geben genügend Flexibilität, um eine Verluststrähne zu überleben, die früher oder später einsetzen wird. Betrachten wir ein Beispiel, um diese Logik besser zu verstehen. Lassen Sie uns einen Blick auf eine Pechsträhne von nur 5 Geschäften werfen und vergleichen, was passiert, wenn einem einzelnen Geschäft 2 % und 10 % des Handelskapitals zugewiesen werden.
Nr. | 2% | 10% |
0 | 10,000 | 10,000 |
1 | 9,800 | 9,000 |
2 | 9,604 | 8,100 |
3 | 9,411 | 7,290 |
4 | 9,223 | 6,561 |
5 | 9,039 | 5,904 |
Wie Sie am Beispiel sehen können, gibt es einen großen Unterschied zwischen 2 % und 10 %. Bei der Zuweisung von 2 % des Kapitals zu einem einzelnen Geschäft addieren sich die Verluste zu nur 10 % des Ausgangsbetrages. Bei 10 % Einsatz verlieren Sie über 40 % nach einer Reihe von nur 5 erfolglosen Geschäften. Ein ziemlicher Unterschied! Egal wie gut Sie sind, im schlimmsten Fall müssen Sie so bescheiden und diszipliniert wie möglich bleiben.
Vergessen Sie nicht, dass Sie als Händler nicht nach einem Jackpot suchen. Sie sollten statt dessen nach einer Serie von kleinen Gewinnen streben und mit jedem davon Ihre Technik verbessern.
Die Mittelverteilung ist nicht die einzige Regel des Risikomanagements. Es ist etwas, was Sie verinnerlichen und – am wichtigsten – in Ihren täglichen Handelsabläufen anwenden müssen. Schon das Befolgen einer einfachen Regel kann Ihre Chancen auf Verbesserung drastisch erhöhen.