Der US-Senat hat die Abschaffung des geltenden Gesundheitssystems nach Barack Obama abgelehnt und damit den Republikanern eine peinliche Niederlage zugefügt. Mit einer Mehrheit von 55 Senatoren, darunter sieben Republikaner, stimmte die Kongresskammer gegen den Vorschlag das Gesetz ersatzlos aufzuheben.
Der republikanische Mehrheitsführer Mitch McConnell hatte für die Abschaffung geworben, ohne ein neues Gesetz vorzuschlagen. Gold, das keine Zinsen abwirft, profitierte von der Spekulation über eine auf sich warten lassende Straffung der US-Geldpolitk sowie der politischen Unsicherheit in Washington DC. Der Preis der Feinunze lag zuletzt bei 1.261 Dollar und damit 11 Dollar höher als am Vortag.
Euro: Höchstem Stand seit Anfang 2015 – Kann das gut gehen?
Am Donnerstag stieg der Euro zeitweise bis auf 1,1777 US-Dollar. Sie war damit so wertvoll wie seit Januar 2015 nicht mehr. Die EZB hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag deutlich niedriger auf 1,1644 Dollar festgesetzt.
Jüngster Preistreiber beim Euro sind geldpolitische Entscheidungen der US-Notenbank FED vom Vorabend. Die amerikanischen Währungshüter hatten auf ihrem Weg einer strafferen Geldpolitik vorerst eine Pause eingelegt und den Leitzins nicht weiter angehoben. Außerdem sahen Experten in der Stellungnahme der Fed Hinweise, dass sich die Währungshüter bei künftigen Zinserhöhungen eher Zeit lassen werden. Dies hatte den Dollar belastet und dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen.
Die türkische Lira hat am Donnerstag ihre leichte Erholung vom Vortag zunächst nicht weiter fortsetzen können. Am Morgen stand der Kurs zum Euro kaum verändert bei 4,1480 Lira für einen Euro. Am Dienstag mussten noch 4,1695 Lira gezahlt werden, und der Kurs lag in die Nähe des Rekordtiefs zur europäischen Gemeinschaftswährung. Der Rekord war Anfang des Jahres bei 4,1785 Lira erreicht worden. Zuletzt hatte sich das Verhältnis der Türkei zur EU weiter abgekühlt. Außerdem hatte die Bundesregierung eine Neuausrichtung der deutschen Türkei-Politik angekündigt.
Ölpreise steigen weiter
Die Ölpreise erreichten nach den jüngsten Gewinnen nun das höchste Niveau seit fast zwei Monaten. Angetrieben wurden sie von unerwartet stark gesunkenen US-Rohölvorräten, wie aus Daten vom Dienstagabend und Mittwoch hervorging. Sie sanken damit zudem bereits die vierte Woche in Folge. Außerdem wirkten die von Opec- und Nicht-Opec-Ölförderern beschlossenen Förderbegrenzungen unter Einschluss von Nigeria weiter nach. Zuletzt kostete US-Leichtöl der Sorte WTI 48,76 Dollar, 1,8 Prozent mehr als am Dienstag. Brentöl verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 50,86 Dollar.
Brasilien senkt Leitzins
Die brasilianische Notenbank hat den Leitzins zum ersten Mal seit fast vier Jahren in den prozentual einstelligen Bereich gesenkt. Der geldpolitische Ausschuss der Banco Central do Brasil senkte den Leitzins Selic auf 9,25 von 10,25 Prozent. Die maue wirtschaftliche Erholung hält die Inflation Brasiliens im Zaum. Die Teuerung war im Juni gegenüber dem Vorjahr auf 2,78 von 8,93 Prozent gefallen. Damit liegt die Inflation unter dem Ziel der Notenbank, das auf 4,5 Prozent plus/minus 1,5 Prozentpunkte lautet.
FED reduziert Bilanzsumme
Der Offenmarktauschuss der US-Notenbank FED will mit der geplanten Verkleinerung der Bilanzsumme recht bald beginnen. Im Statement nach dem jüngsten Meeting heißt es: „Der Ausschuss geht davon aus, dass der Plan zur Normalisierung der Bilanz relativ bald beginnen kann.“ Bisher hatte er diesen Schritt für das laufende Jahr in Aussicht gestellt. Die Einschätzung des FOMC zu den Inflationsaussichten hat sich nicht geändert.
Der Ausschuss erwartet wie zuletzt, dass die Jahresinflationsrate kurzfristig „etwas unter 2 Prozent“ bleiben, sich mittelfristig aber beim Zielwert von 2 Prozent stabilisieren wird. Allerdings verwies der FOMC darauf, dass zuletzt sowohl die Gesamt- als auch die Kernteuerung gesunken sei, während es im Juni-Statement lediglich geheißen hatte die Gesamtteuerung sei „etwas“ gesunken. Das bedeutet für Investoren wohl eine stärkere Nachfrage nach sichereren Assets – wie etwa Gold.
Facebook-Aktie auf Allzeithoch: Boomende Werbeerlöse sorgen für Gewinnsprung
Sprudelnde Werbeeinnahmen dank mehr als zwei Milliarden Nutzern haben Facebook im zweiten Quartal einen überraschend deutlichen Gewinnsprung beschert. Verglichen mit dem Vorjahreswert legte der Überschuss um 71 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar zu.
PayPal-Aktie nach guten Zahlen im Höhenflug
PayPal hat seine Geschäftsziele nach einem starken zweiten Quartal angehoben. Verglichen mit dem Vorjahreswert kletterte der Überschuss in den drei Monaten bis Ende Juni um 27 Prozent auf 411 Millionen Dollar.
Wirtschaftliche Ereignisse: 27.07.2017
09:00 DE/ENBW Energie Baden-Württemberg AG, Ergebnis 1H
(10:00 Telefonkonferenz), Karlsruhe
10:00 EU/EZB, Geldmenge M3 und Kreditvergabe Juni
12:45 US/Dow Chemical Co, Ergebnis 2Q, Midland
13:00 US/Twitter Inc, Ergebnis 2Q, San Francisco
13:00 TR/Türkische Zentralbank, Ergebnis der Sitzung des geldpolitischen Rats
13:20 NL/Fiat Chrysler Automobiles NV, Ergebnis 2Q, Amsterdam
13:30 US/Verizon Communications Inc, Ergebnis 2Q, New York
13:45 US/United Parcel Service Inc (UPS), Ergebnis 2Q
14:00 DE/Deutsche Börse AG, Telefonkonferenz für Analysten
und Investoren zum Ergebnis 2Q, Frankfurt
14:30 US/Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Juni
14:30 US/Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) Juni
14:30 US/Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
17:50 FR/Saint-Gobain SA, Ergebnis 1H, Courbevoie
18:00 FR/L’Oreal SA, Ergebnis 1H, Clichy
18:00 IT/Enel SpA, Ergebnis 1H, Rom
22:01 US/Amazon.com Inc, Ergebnis 2Q, Seattle
22:03 US/Intel Corp, Ergebnis 2Q, Santa Clara
22:05 NL/Qiagen NV, Ergebnis 2Q, Venlo