Nach Angaben der Polizeibehörden in Island ist es die größte Diebstahlserie in der Geschichte des Landes. Etwa 600 Spezialcomputer im Wert von etwa zwei Millionen Dollar wurden bei einer Einbruchserie im Dezember und Januar gestohlen. Die Behörden machten den Fall erst jetzt publik, nachdem elf Verdächtige festgenommen wurden. Mit den gestohlenen Rechnern wurden Bitcoin erzeugt.
Vor einigen Jahren war es noch möglich, diese an heimischen Rechnern auszuführen. Doch inzwischen erfolgt das Schürfen meist in eigens dafür aufgebauten Rechenzentren, die dabei enorme Mengen Strom verbrauchen. In den vergangenen Jahren sind viele solcher Rechenzentren in Island entstanden. Ein Grund dafür ist die vergleichsweise günstige Stromerzeugung, die auf der Insel fast ausschließlich aus erneuerbaren Energien wie Erdwärme oder Wasserkraft erfolgt.
Die in Island beheimateten Bitcoin-Produzenten dürften in diesem Jahr sogar schon mehr Strom verbrauchen als alle isländischen Privathaushalte zusammen, erklärte kürzlich das isländische Energieunternehmen. Es veranschlagt den jährlichen Stromverbrauch der Bitcoin-Miner auf 840 Gigawattstunden – verglichen mit veranschlagten 700 Gigawattstunden, die pro Jahr durch die isländischen Haushalte verbraucht würden.
Auch Hacker nutzen die Rechner ihrer Opfer, um Bitcoin zu schürfen
Doch die Erzeugung von Kryptowährungen geht auch ohne solche Supercomputer, wenn man nur genug Rechenleistung zusammenschaltet. Dafür versuchen Hacker immer öfter Schadsoftware auf normalen Computer zu installieren, die dann im Hintergrund missbraucht werden, um gemeinschaftlich in einem Netzwerk Digitalwährungen zu schürfen. Laut einer Analyse des IT-Sicherheitsanbieters Kaspersky Lab wurden 2017 insgesamt 2,7 Millionen Anwender von solchen schädlichen Miner-Programmen angegriffen. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um fast 50 Prozent. Teilweise wurde der entsprechende Code auch auf Webseiten installiert, bekanntestes Opfer war Ende des vergangenen Jahres der US-TV-Sender Showtime aber auch die Webseiten von Universitäten waren betroffen.