Aktualisiert am 20. Februar 2023.
Die Handelsmethode der Elliott-Wellen-Theorie gilt als fortgeschrittener Ansatz der technischen Analyse, mit dem ein tiefgreifendes Verständnis der Kursbewegungen möglich ist. Diese Theorie besagt, dass Kursänderungen bestimmten langfristigen Mustern folgen. Wenn es Händlern gelingt, diese zu erkennen, kann dies ihre Handelsmethodik verbessern. Heute betrachten wir die Grundlagen dieser Herangehensweise und erläutern, wie sie beim Handeln angewendet werden kann.
Erklärung der Elliott-Wellen-Theorie
Bereits in den 1930er Jahren begann der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Ralph Elliott, stündliche, tägliche, wöchentliche, monatliche und jährliche Kurscharts verschiedener Indizes zu analysieren. Sein Ziel war es, gleichbleibende Muster in der Marktaktivität zu erkennen. Er glaubte, dass es für jede Kursbewegung einen Grund gibt. Also ging er die Kurscharts von 75 Jahren Börsendaten durch, um seine Theorie zu beweisen.
Nach jahrelangen Untersuchungen kam Elliott zu dem Schluss, dass das Marktgeschehen, auch wenn es manchmal zufällig und diffus erscheint, in Wirklichkeit bestimmten Regeln folgt. Das bedeutet, dass Händler dies ausnutzen können, um ihre Handelsziele zu erreichen.
Heute werden die Handelsgrundsätze der Elliott-Wellen-Theorie als eine allgemeine Menge von Marktverhaltensmustern betrachtet. Die Ergebnisse des Handels mit den Elliott-Wellen können vom Verständnis der Konzepte dieser Theorie abhängen. Betrachten wir deshalb die Grundideen.
Was sind Elliott-Wellen?
Beim Handel mit der Elliott-Wellen-Theorie geht es darum, Wellen zu verfolgen – eine Reihe sich wiederholender Kursbewegungen. Die Theorie besagt, dass die Kurse 2 Hauptwellenmustern folgen: Impuls (Motiv) und Korrektur.
Impuls(Motiv-)wellen
Eine Folge von Impuls(Motiv-)wellen besteht aus 5 kleineren Wellen: 3 große Kursbewegungen in Richtung des Aufwärtstrends und 2 Korrekturen.
Diese Wellen werden entsprechend als Welle 1, 2, 3, 4 bzw. 5 bezeichnet.
Um diese Wellen korrekt zu erkennen, sollten Händler die folgenden Regeln beachten.
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- Die dritte Welle (zweite Impulswelle) ist in der Regel die größte der Sequenz. Die Wellen 1 und 5 können nicht länger sein als die Welle 3.
- Welle 2 geht nie über das Tief von Welle 1 hinaus. Sie umfasst in der Regel 60 % der Länge von Welle 1.
- Das Hoch der Welle 3 muss über dem Hoch der Welle 1 liegen (sonst muss die Wellenzählung neu begonnen werden). Die Wellen sollten voranschreiten.
Korrekturwellen
Eine Korrekturwellenfolge besteht nach den Handelsprinzipien der Elliott-Wellentheorie aus 3 Wellen: einem Abwärtsimpuls, einer Korrektur nach oben und einem weiteren Abwärtsimpuls. Diese Wellen werden mit A, B und C bezeichnet. In der Regel enden die Korrekturwellen A, B und C im Bereich des Tiefs der vorherigen Welle 4.
In der Abbildung oben sind sowohl Motiv- als auch Korrekturwellen zu sehen. Es ist wichtig, sowohl auf die Länge der Wellen als auch auf ihre Proportionen zu achten.
Wie nutzt man die Elliott-Wellen-Theorie für den Handel?
Beim Handel mit der Elliott-Wellen-Theorie ist es wichtig, die oben beschriebenen Regeln der Wellenfolge zu berücksichtigen. Es mag nicht einfach sein, diese Muster auf Anhieb zu erkennen, denn es gibt viele Regeln zu beachten. Sie können jedoch mit der Zeit lernen, die Elliott-Wellen richtig zu nutzen und genauere Ergebnisse zu erzielen.
Sie sollten in Erinnerung behalten, dass sich die Kurse gemäß den Handelsprinzipien der Elliott-Wellen in Zyklen bewegen. Das bedeutet, dass Sie in der Lage sein können, eine bevorstehende Kursumkehr vorherzusagen. Und dann nutzen Sie diese Information, um ein Geschäft zum optimalen Zeitpunkt zu eröffnen oder zu schließen.
Eine derartige Struktur lässt sich beispielsweise in einem Monatschart der Amazon-Aktie finden. Es ist deutlich zu erkennen, dass der Kurs zunächst in einem Zyklus von 5 Wellen nach oben kletterte. wonach 3 Korrekturwellen folgten.
Das Auffinden der Wellen und die Analyse des Charts auf diese Art und Weise kann Händler bei ihren Handelsentscheidungen unterstützen. Sie können sich beispielsweise dafür entscheiden, während der Pullbacks (Korrekturwellen) eines Aufwärtstrends eine Long-Position (KAUFEN) einzugehen. Auf diese Weise könnten sie den folgenden Aufwärtstrend „mitnehmen“, wenn der Kurs zum nächsten Höchststand ansteigt.
In Fällen, in denen sich in den Elliott-Wellen ein Abwärtstrend zeigt, kann es möglich sein, während der Korrekturwellen in einem Abwärtstrend ein Short-Geschäft (VERKAUFEN) zu eröffnen. Dadurch können Händler eventuell vom Abwärtstrend des Marktes profitieren. Es ist jedoch wichtig, darauf hinzuweisen, dass es keine Garantie für 100 % korrekte Angaben gibt.
✍️ FAQ
Funktioniert die Elliott-Wellen-Theorie für Devisen?
Die Handelsprinzipien der Elliott-Wellen-Theorie werden am häufigsten für den Aktienhandel verwendet. Sie können jedoch auch auf die technische Analyse anderer Vermögenswerte, einschließlich Devisen, angewendet werden.
Kann ich die Elliott-Wellen für den Intraday-Handel nutzen?
Die Handelsprinzipien der Elliott-Wellen können wertvolle Einblicke in langfristige Kursbewegungen bieten. Wenn es Händlern jedoch gelingt, wiederkehrende Muster in den Kursveränderungen zu erkennen, können sie lernen, die Elliott-Wellen-Theorie auch für den Intraday-Handel zu nutzen.
Ist die Elliott-Wellen-Theorie korrekt?
Wenn Sie ein beliebiges technisches Analyseinstrument verwenden, sollten Sie immer berücksichtigen, dass es keine Gewissheit über die zukünftige Kursentwicklung gibt. Sie können jedoch bei der Vorhersage möglicher Kursbewegungen hilfreich sein. Ziehen Sie in Erwägung, den Handel mit der Elliott-Wellen-Theorie mit anderen Formen der technischen Analyse, einschließlich technischer Indikatoren, zu kombinieren, um besondere Chancen zu erkennen.