Es kann immer passieren, dass ein Geschäft mit Verlust endet, selbst wenn Sie ausreichend analysiert, den richtigen Einstiegszeitpunkt gefunden und konsequent Ihrer Strategie gefolgt sind — und das kann sehr entmutigend sein. Noch enttäuschender ist es, wenn das Geschäft anscheinend entsprechend Ihrer Vorhersage zu verlaufen schien, aber irgendetwas daneben ging.
Was ist der Grund dafür und was lässt sich dagegen tun? Die Antwort ist leicht: wahrscheinlich wurde das Geschäft nicht rechtzeitig geschlossen.
Handeln ohne klaren Plan für den Ausstieg kann gefährlich sein. Wann also steigt man aus einem Geschäft aus und welche Gründe gibt es dafür, dass Händler oft den richtigen Moment verpassen?
Darum ist der Ausstieg aus Geschäften wichtig
Nehmen wir an, alles passt und Sie haben ein Geschäft eröffnet, das sich gut entwickelt — der Kurs bewegt sich in die vorhergesagte Richtung und Sie erwarten, Ihr gestecktes Ertragsziel in Kürze zu erreichen. Aber wenn diese, sagen wir 20 % erfüllt sind, zögern Sie in der Hoffnung auf ein besseres Ergebnis, das Geschäft zu schließen. Was ist daran falsch?
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Was ist besser — den geringeren Gewinn einzustreichen oder alles zu verlieren in der Hoffnung auf mehr Profit? Die Gier treibt Händler dazu an, ihre Geschäfte länger geöffnet zu halten als geplant.
Ein weiteres Beispiel sehen wir, wenn Händler ein Verlustgeschäft nicht schließen, anstatt den Verlust zu akzeptieren. Häufig wird Stop-Loss gesetzt, aber dann gelöscht in der Hoffnung, dass sich der Kurs umkehren könnte. Man wartet, aber inzwischen rutscht das Geschäft noch tiefer in die Verlustzone, bis der Händler ohne Guthaben verbleibt. Die Angst, einen Teil des Investments zu verlieren, ist ein weiterer Grund dafür, warum Händler am Ende alles verspielen.
Deshalb ist es entscheidend, sich an seinen Plan zu halten — das schützt Sie vor sich selbst und hilft dabei, die Risiken effektiver zu kontrollieren. Betrachten wir einige Möglichkeiten, ein Geschäft rechtzeitig zu schließen.
1. Stop-Loss und Take-Profit
Diese zwei Niveaus sind effektive Werkzeuge für das Risikomanagement. Stop-Loss wird gesetzt, um das Geschäft am Laufen zu halten, bis es einen Verlustbetrag erreicht hat, den der Händler nicht mehr akzeptieren kann. Somit ermöglicht es die Steuerung der Verluste und die Kontrolle der Mittelverwendung.
Auf ähnliche Weise ermöglicht Take-Profit dem Händler das Setzen einer Schwelle für den Gewinn, den er erreichen möchte. Solange diese nicht erreicht ist, bleibt das Geschäft offen.
Der Einsatz dieser Werkzeuge verbessert das Verständnis dafür, wann man aus einem Geschäft aussteigen sollte. Die Verhältnisse für diese Niveaus sollten abhängig vom Händler und dessen persönlicher Strategie gewählt werden, aber jeder Händler sollte die Grundlagen der Verwendung von Stop-Loss/Take-Profit kennen. Lesen Sie dazu unseren ausführlichen Beitrag über diese Tools.
2. Trailing Stop-Loss
Als ein wenig erweitertes Stop-Loss ermöglicht Trailing Stop-Loss den Händlern, ihre möglichen Verluste zu kontrollieren und gleichzeitig den möglichen Ertrag zu optimieren.
Es funktioniert folgendermaßen: der Händler setzt das Stop-Loss-Niveau und aktiviert die Funktion „Trailing Stop“. Das Stop-Loss-Niveau verschiebt sich dann automatisch, wenn sich der Kurs des Vermögenswertes in die ausgewählte Richtung bewegt. Bewegt sich der Kurs entgegen Ihrer Vorhersage, bleibt Stop-Loss unverändert. Bitte beachten Sie, dass diese Funktion für Marginkonten nicht verfügbar sein kann.
3. Zeitbestimmter Ausstieg
Obwohl es seltener vorkommt als ein bestimmtes Ausstiegsniveau, kann das Schließen eines Geschäfts nach einer bestimmten Zeitspanne ein weiterer überlegenswerter Ansatz sein. Er kann beispielsweise bei ruhigen Marktbedingungen angewendet werden, oder wenn das Geschäft im Verlust steht.
Obwohl die Technik einfacher ist, sollte der Händler darauf vorbereitet sein, das Geschäft exakt zum vorgesehenen Zeitpunkt ohne jegliche Zweifel zu beenden. Schnell kann man das laufende Geschäft aus den Augen verlieren und den richtigen Zeitpunkt verpassen, deshalb ist dieser Ansatz eher für erfahrene Händler geeignet. Weitere Informationen über die Wahl des optimalen Ausstiegszeitpunkts in Abhängigkeit von Ihrer Herangehensweise an den Handel finden Sie in diesem Video.
Ganz gleich, welche Herangehensweise Sie für den Ausstieg aus Ihren Geschäften nutzen, halten Sie sich konsequent daran und geben Sie einer „noch etwas mehr“-Mentalität keine Chance. Das Schließen von Geschäften zur falschen Zeit ist einer der Hauptgründe für den Verlust von Geld. Folgen Sie Ihrer Risikomanagementstrategie und verhindern Sie unnötige Verluste durch das Wissen darüber, wann man aus einem Geschäft aussteigen muss.