Das steckt hinter dem gestrigen Krypto-Crash

Januar 10, 2018

2 min

Die neue Handelswoche begann für die Investoren von Kryptowährungen mit einem kleinen Schock: Zahlreiche Digitalwährungen gaben kräftig nach. Der Anlass für den Kursrutsch ist ungewöhnlich, allerdings wohl kein Grund zur Besorgnis. Unter anderem mussten Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum, Litecoin und vor allem Ripple am Montag kräftige Kurseinbrüche hinnehmen. Der Bitcoin fiel auf „CoinMarketCap“, einer der wichtigsten Informationsseiten für Krypto-Trader, zeitweise bis auf 14.208 US-Dollar.
Noch härter traf es allerdings Ripple: Der Kurs der Digitalwährung rutschte laut „CoinMarketCap“ zunächst von 3,09 US-Dollar schlagartig auf  2,64 Dollar und brach im weiteren Tagesverlauf zeitweise bis auf 2,07 US-Dollar ein. Das hinterließ natürlich auch Spuren in der Marktkapitalisierung von Ripple: Sie fiel von rund 119,5 Milliarden Dollar im Tief auf rund 80 Milliarden Dollar. Mittlerweile hat sie sich bei rund 95 Milliarden Dollar beziehungsweise einem Ripple-Kurs von 2,45 US-Dollar stabilisiert.
Den Platz als zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung hat die digitale Währung damit allerdings wieder an Ethereum verloren.

Grund für den Kursrutsch liegt in Südkorea – und bei „CoinMarketCap“

Als Gründe für den plötzlichen Kursrutsch am Kryptomarkt wurden zunächst Geldwäscheuntersuchungen bei mehreren Banken in Südkorea genannt, die auch den Handel mit digitalen Währungen anbieten. Da der heftige Kursverfall jedoch schlagartig auftrat und zuerst bei „CoinMarketCap“ verzeichnet wurde, während die Kurse auf anderen Kryptoseiten den Absturz erst allmählich nachvollzogen, rückten auch andere mögliche Ursachen ins Visier.
Tatsächlich wurde der Absturz offenbar durch „CoinMarketCap“ selbst verursacht – und ist eigentlich gar nicht als solcher zu sehen, wie ein Tweet der Krypto-Informationsseite am Montagabend deutscher Zeit erklärte:  So ignoriert die Webseite seit Montag die koreanischen Kryptobörsen Bithumb, Coinone und Korbit bei der Berechnung ihrer Preisindizes für die verschiedenen Kryptowährungen. Die Begründung: Die Kurse seien dort im Vergleich zu allen anderen Börsen weltweit viel zu hoch und würden dadurch den Kursdurchschnitt verzerren.
Tatsächlich liegt der Bitcoin-Kurs an den drei koreanischen Börsen aktuell bei rund 22.000 US-Dollar – im Vergleich zu gut 15.000 US-Dollar im Rest der Welt -, der Ripple-Kurs bei rund 3,50 US-Dollar. Der neu berechnete Kursdurchschnitt sei laut „CoinMarketCap“ daher relevanter für die Nutzer, da die Möglichkeiten, die Kursdifferenz durch geschickten Handel auszunutzen, ohnehin beschränkt seien.

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